Vor der WM – Doping-Razzia bei Bolt und Co.

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Vor der WMDoping-Razzia bei Bolt und Co.

Das jamaikanische WM-Team kriegt in Moskau Besuch von der Welt-Anti-Doping-Agentur. Nach dem positiven Befund bei Sprintrakete Asafa Powell steht Jamaika unter strenger Beobachtung.

Am 10. August starten in Moskau die Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Dann werden eine Woche lang sämtliche Augen auf Usain Bolt, sechsfacher Olympiasieger und fünffacher Weltmeister, gerichtet sein. Die jamaikanische Delegation befindet sich bereits in der russischen Hauptstadt im Trainingslager. Dort hat nun die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA vorbeigeschaut. Von sämtlichen Sportlern wurde eine Blutprobe genommen.

Das jamaikanische Team steht seit Monaten unter strenger Beobachtung. Nicht zuletzt, weil der frühere 100-m-Weltrekordhalter Asafa Powell, Olympiasiegerin Veronica Campbell-Brown oder Sprinterin Sherone Simpson jüngst positiv getestet wurden.

Bolt bestreitet Doping

Ende Juli, knapp zwei Wochen nachdem Powells Missbrauch öffentlich gemacht wurde, äußerte sich Sprintrakete Bolt dazu. «Ich bin sauber. Doping ist keine Maßnahme, die ich ergreife, um bessere Leistungen zu erbringen», sagte der schnellste Mann der Welt am Rande des Diamond-League-Meetings in London. Er führte seine Leistungen auf seine außergewöhnliche Physis zurück. «Ich war schon als 15-Jähriger außergewöhnlich, und habe später alle Rekorde über 200m gewonnen.» Bleibt zu hoffen, dass auch die jüngste Blutentnahme nichts zum Vorschein bringt.

«IAAF-Präsident hält die «meisten» Sprinter für sauber»

Der Präsident des internationalen Leichtathletikverbands (IAAF) Lamine Diack hält einen Generalverdacht gegen die Sprinter und die Verdächtigungen gegen Usain Bolt (Jam) für unfair und falsch.

«Dieser völlig düsteren Einschätzung möchte ich widersprechen», sagte der 80-jährige Senegalese vor den am kommenden Samstag beginnenden Weltmeisterschaften. «Usain Bolt ist sauber - und die meisten Sprinter, die unter zehn Sekunden laufen, sind es ebenfalls.»

Ebenso sieht er die WM nicht dadurch beschädigt, dass mit Tyson Gay (USA) sowie den drei Jamaikanern Asafa Powell, Veronica Campbell-Brown und Sherone Simpson gleich vier Weltklasse-Sprinter nach positiven Tests kurz vor den Titelkämpfen in Moskau aus dem Verkehr gezogen wurden. «Jeder positive Fall beschädigt die Leichtathletik nicht, sondern macht sie stärker», sagte er.

(L'essentiel Online/als/si)

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