Serie AEin Abschied und ein Wunder
Die AS Roma hat im letzten Spiel die Teilnahme an der Königsklasse gesichert. Gleichzeitig endet die Karriere eines Idols.

Die AS Roma feiert, die Roma trauert: Mit dem 3:2-Heimsieg gegen Genoa holte sich der Club im letzten Spiel der Serie A das Ticket für die Champions League. In diesem Spiel war alles drin, was der Römer Zuschauer liebt: Emotionen und Leiden, zittern und jubeln. Einen Sieg brauchten die Römer, um Platz 2 und damit die direkte Qualifikation für die Königsklasse zu sichern. Es begann schlecht, mit einem Gegentor nach nur drei Minuten. Und es endete im kollektiven Delirium mit dem 3:2-Siegestor von Diego Perotti in der 90. Minute.
Und dazwischen: großes Kino! Die Einwechslung von Francesco Totti in der 54. Minute. Es war sein Abschiedsspiel nach 786 Einsätzen für die Roma, den Club, den er eine 24-jährige Profi-Karriere lang nie verlassen hat. 31 Minuten gewährte Trainer Luciano Spalletti seinem Captain. So viele wie in der Serie A seit dem 25. September 2016 nicht mehr.
Dzeko holt sich die Torschützenkrone
Nun tritt Totti, der im Stadion schon vor dem Anpfiff eine Ehrenrunde lief, von der Römer Bühne ab. Ob er wie von der Clubführung gewünscht ins Management einsteigt, ist ungewiss. Eher hängt er noch eine Saison in einer schwächeren Liga an, wohl in den USA. Eine Erklärung von Totti zu seiner Zukunft wird am Montag erwartet.
Viel bewegen konnte Totti im Spiel nicht. Aber mit ihm auf dem Rasen schoss die Roma noch zwei Tore, das allein genügte dem Publikum im seit Wochen ausverkauften Olimpico. Die entscheidende Figur war vielmehr Edin Dzeko, dem der rasche Ausgleich zum 1:1 gelang (10.) und der die Tore zum 2:1 durch Daniele de Rossi (74.) und zum 3:2 durch Diego Perotti (90.) vorbereitete. Der Bosnier wurde zudem mit 29 Treffern Torschützenkönig der Serie A.
Napolis heikle Zukunft – Crotones Wunder
Während die Roma sich über Platz 2 freute, musste sich Napoli trotz des souveränen 4:2-Auswärtssieges gegen Sampdoria Genua mit dem heiklen 3. Rang begnügen. Die Süditaliener spielten den spektakulärsten und besten Fußball der Liga und sie schossen auch 17 Tore mehr etwa als Meister Juventus Turin, doch nun müssen sie die Champions League über die Playoff-Spiele im August erreichen. Das ist schwer genug: Seit 2009 hat es nur ein einziges italienisches Team – die AC Milan 2013 vor vier Jahren – geschafft, die Playoffs zu überstehen.
Crotone hat sich in extremis und dank des 3:1-Heimsieges gegen Lazio Rom gerettet. Empoli dagegen ist nach dem 1:2 in Palermo der dritte Absteiger in die Serie B. Das Team aus der Toskana steigt damit nach drei Jahren wieder ab. Die Rettung von Crotone kommt dagegen fast einem sportlichen Wunder gleich. Der letztjährige Aufsteiger aus Kalabrien lag während der ganzen Saison auf einem Abstiegsplatz. Noch im März betrug der Rückstand auf Platz 17 acht Punkte. Doch in den letzten neun Runden gewann Crotone sechs Spiele und verlor nur ein einziges Mal – und holte in dieser Phase 20 seiner insgesamt 34 Punkte.
Serie A, 38. Runde:AS Roma - Genoa 3:2 (1:1) 59.716 Zuschauer. - Tore: 3. Pellegrini 0:1. 10. Dzeko 1:1. 74. De Rossi 2:1. 79. Lazovic 2:2. 90. Perotti 3:2. Sampdoria Genua - Napoli 2:4 (0:2) 19.147 Zuschauer. - Tore: 36. Mertens 0:1. 42. Insigne 0:2. 49. Hamsik 0:3. 50. Quagliarella 1:3. 65. Callejon 1:4. 90. Alvarez 2:4. Cagliari - Milan 2:1 (1:0) 12.225 Zuschauer. - Tore: 17. Pedro 1:0. 72. Lapadula (Foulpenalty) 1:1. 93. Pisacane 2:1. - Bemerkungen: 63. Bacca (Milan) verschießt Elfmeter. 75. Gelb-Rote Karte gegen Paletta (Milan). Inter Mailand - Udinese 5:2 (3:0) 40.000 Zuschauer. - Tore: 5. Eder 1:0. 18. Perisic 2:0. 36. Brozovic 3:0. 54. Eder 4:0. 76. Balic 4:1. 78. Angella 5:1. 93. Zapata 5:2. - Bemerkung: Udinese mit Widmer.
Die weiteren Resultate vom Sonntag: Crotone - Lazio Rom 3:1. Fiorentina - Pescara 2:2. Palermo - Empoli 2:1. Torino - Sassuolo 5:3.
Schlussklassement: 1. Juventus Turin 38/91 (77:27). 2. AS Roma 38/87 (90:38). 3. Napoli 38/86 (94:39). 4. Atalanta Bergamo 38/72 (62:41). 5. Lazio Rom 38/70 (74:51). 6. AC Milan 38/63 (57:45). 7. Inter Mailand 38/62 (72:49). 8. Fiorentina 38/60 (63:57). 9. Torino 38/53 (71:66). 10. Sampdoria Genua 38/48 (49:55). 11. Cagliari 38/47 (55:76). 12. Sassuolo 38/46 (58:63). 13. Udinese 38/45 (47:56). 14. Chievo Verona 38/43 (43:61). 15. Bologna 38/41 (40:58). 16. Genoa 38/36 (38:64). 17. Crotone 38/34 (34:58). 18. Empoli 38/32 (29:61). 19. Palermo 38/26 (33:77). 20. Pescara 38/18 (37:81).
(L'essentiel/fal/sda)