OGBL zu Kliniksektor-Tarif«Ein Corona-Bonus allein reicht nicht aus»
LUXEMBURG - Seit Ende Oktober finden inmitten einer turbulenten Zeit Gespräche für einen neuen Tarifvertrag im Krankenhaussektor statt.

Das medizinische Personal wird in der Corona-Pandemie stark beansprucht.
AFP/Jeff PachoudIm Krankenhaussektor zeichnen sich langwierige Verhandlungen ab. Nach Angaben der Interessensvertreter wird seit 23. Oktober über einen neuen Tarifvertrag diskutiert. Die jüngste Vereinbarung zwischen Gewerkschaften und dem Verband der luxemburgischen Krankenhäuser (FHL) lief am 30. Juni aus, gilt jedoch noch bis Ende März 2021.
Doch die Verhandlungen wurden durch die Gesundheitskrise etwa durch abgesagte Treffen verzögert. Zudem verändert die Covid-19-Krise die Situation: «Das FHL ist sich bewusst, dass wir nach dieser komplizierten Phase mehr denn je viele Gesundheitsfachkräfte mit den notwendigen Fähigkeiten brauchen», räumt FHL-Generalsekretär Sylvain Vitali ein.
Löhne und Arbeitsbedingungen
Die Krise spielt demnach vor allem den Gewerkschaften in die Karten. «Das ist ein Argument, das auf unserer Seite steht, denn das Personal ist sehr gefragt», sagt Mandy Noesen, Gewerkschaftssekretärin für Gesundheit beim LCGB. Doch abgesehen von besserer Bezahlung werden die Hauptforderungen «Organisation und Arbeitsbedingungen» betreffen, sagt sie. Die Beschäftigten bräuchten mehr Planungssicherheit. Zumal sich Mitarbeiter beklagen würden, aufgrund des Personalmangels «während ihres Urlaubs oder an Ruhetagen zurückgerufen» zu werden.
«Eine Corona-Bonuszahlung allein reicht nicht, wir brauchen andere Dinge», sagt Pitt Bach, der im OGBL für diese Fragen zuständig ist. Zentrale Punkte seien seiner Meinung nach die Arbeitsbedingungen: «Körperliche schwere Aufgaben, Schichtdienste und ein ständiger Mangel an Mitarbeitern, der die Arbeitsbelastung erhöht».
(jg/L'essentiel)