Schrebergärten-Doku – «Ein Film über Luxemburg, nicht über Gemüse»

Publiziert

Schrebergärten-Doku«Ein Film über Luxemburg, nicht über Gemüse»

LUXEMBURG - Der «Schrebergaart» ist alles andere als out, die Wartelisten lang. Regisseur Yann Tonnar hat in den Gärten von Esch ein Stück Luxemburg gefunden.

«'Schrebergaart' ist ein Film über die Luxemburger Gesellschaft und nicht über Gemüse», scherzt Yann Tonnar. Durch Zufall hat der 36-jährige luxemburgische Regisseur vor zehn Jahren zum ersten Mal eine kurze Reportage über die Schrebergärten des Landes gedreht. «Dabei habe ich gemerkt, was für ein krasses Thema das ist!»

Schrebergärten sind alles andere als out – allein in Esch-sur-Alzette, wo Yann Tonnar seinen Dokumentarfilm gedreht hat, gibt es 600 davon. «Wer auf der Warteliste steht, muss sich drei Jahre gedulden», weiß Tonnar. «Diese Gärten sind ein Abbild der ganzen Gesellschaft. Der Garten eines Luxemburgers sieht völlig anders aus der eines Portugiesen oder eines Auswanderers vom Balkan. Wo ein Luxemburger Rasen säht, würde der Portugiese nicht einen Quadratzentimeter verschwenden, sondern Gemüse anbauen. Jeder pflegt seinen Garten je nach seiner Abstimmung und oft ist der einzige Kontakt der Streit mit den Gartennachbarn», wie Tonnar beobachtet hat.

Von wegen Tipps für den Garten...

Das erstaunlichste Erlebnis während der Dreharbeiten? Das Zusammentreffen mit einem Obdachlosen, der in einem verlassenen Garten ein neues Zuhause gefunden hat.

«Mit 'Schrebergaart' kann jeder, der in Luxemburg wohnt, etwas anfangen. Es ist nur kein Film für Gärtner, denn Tipps für den grünen Daumen gebe ich nicht.»

L'essentiel Online/Séverine Goffin

Deine Meinung zählt