Organspende – Ein Teil von Christina lebt weiter

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OrganspendeEin Teil von Christina lebt weiter

Trotz ihrer Trauer zögerten die Eltern der beim Attentat in Tucson umgekommenen Christina-Taylor Green nicht und gaben ihr getötetes Kind für die Organspende frei.

Das neunjährige Mädchen starb bei dem Attentat in Tucson.

Das neunjährige Mädchen starb bei dem Attentat in Tucson.

AFP

Es ist die absolute Schreckensvision jeder Mutter und jedes Vaters: der Tod des eigenen Kindes. Für die Eltern der beim Attentat in Tucson, Arizona, getöteten Christina-Taylor Green wurde diese Horrorvorstellung zur Realität. Ihre Tochter erlag am Samstag, dem 8. Januar 2011 ihren Schussverletzungen. Trotz der großen Trauer zögerten die Greens keine Sekunde: Sie gaben die Neunjährige zur Organspende frei. Bereut haben Roxanna und John Green ihre Entscheidung zu keinem Zeitpunkt, im Gegenteil: Zu wissen, dass die Organe ihrer Tochter das Leben anderer Kinder retten oder zumindest erleichtern würden, spendete dem trauernden Ehepaar Trost.

Zwei Kinder aus Arizona können dank Christinas Augenhornhautspende wieder sehen. «Für uns war es ein Segen, als wir von den beiden Kindern hörten. Wir sind uns sicher, dass Christina das gewollt hätte – sie war eine Geber-Natur», erinnert sich Roxanna Green im Interview mit «ABCnews». Ihr Ehemann John fürchtete zunächst, dass die Organe seiner Tochter durch die Schusswunden vollständig zerstört wurden. Gegenüber der Nachrichtenagentur «AP» sagte der Vater: «Die Tatsache, dass Christinas Organe anderen Menschen geholfen haben, gibt mir Halt.»

«Man sollte nicht lange zögern ...»

Für die Greens war es nicht das erste Mal, dass sie sich für die Organentnahme bei einem Angehörigen entschieden hatten. Als Roxanna Greens Mutter an einer Hirnblutung starb, willigten sie ebenfalls ein.

Jetzt wollen die Eltern auch anderen Menschen Mut machen, sich bei einem Unfall eines Angehörigen für die Organspende zu entscheiden: «Wenn man in eine solche Situation gerät – egal, ob dabei die Mutter, der Bruder, die Schwester oder der Ehemann betroffen ist, sollte man nicht lange nachdenken», sagt Roxanna Green und ergänzt, dass es für viele «eine sehr schwere Entscheidung» sei, die getroffen werden müsse. Verurteilen wolle sie Menschen, die sich gegen die Entnahme von Organen entscheiden, aber dennoch nicht.

20min.ch/rr

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