«L'essentiel»-Umfrage – «Eine kleine Ausgangssperre schadet nichts»

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«L'essentiel»-Umfrage«Eine kleine Ausgangssperre schadet nichts»

Uns hat eure Meinung interessiert. Was halten Luxemburger und «L'essentiel»-Leser von den Corona-Regeln? Hier ist das Ergebnis.

Weltweit polarisieren die Corona-Maßnahmen der Regierungen, um die Pandemie zu bekämpfen, soviel kann man sagen. L'essentiel wollte wissen, wie ihr zu den Regeln im Großherzogtum steht, und hat Leser und Passanten in Esch-sur-Alzette befragt.

Éliane, 55, die am Dienstag in Esch unterwegs war, findet: «Das Virus ist da, aber wir sollten mit den Regeln auch nicht übertreiben.» Die Steinforterin sei mit der Strategie der Luxemburger Regierung zufrieden, wünsche sich aber mehr Kontrollen. «Erst letztes Wochenende wurde eine Party mit 150 Leuten aufgelöst!», führt sie aus. Sie selbst hat für sich einen Weg gefunden, mit der aktuellen Situation umzugehen. «Ich bin vorsichtig, aber ich will auch nicht aufhören mein Leben zu leben», sagt sie.

Gegen einen neuen Lockdown ist auch die 27-jährige Alessandra aus Hesperange. «Ich habe Angst um die Gastronomie, die schon so viel verloren hat. Es wäre schlimm, alles zu schließen, auch wenn die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle niederschmetternd ist. Wenn man zur Risikogruppe gehört, sollte man besonders vorsichtig sein, nicht ins Restaurant gehen und nur wirklich notwendige Dinge erledigen. Vorsichtig sein und nicht alles nochmal schließen, das halte ich für die beste Lösung», resümiert sie und ist damit auf der Linie der Luxemburger Regierung.

Fast 36 Prozent der L'essentiel-Leser sehen das genauso. «Die derzeit geltenden Maßnahmen in Luxemburg sind genau richtig. Die Leute müssen sie aber auch gewissenhaft einhalten, was leider nicht bei jedem der Fall ist», kommentiert ein Leser die Umfrage.

Die Umfrage ist beendet.

Weniger als ein Sechstel der Teilnehmer der Umfrage finden die Beschränkungen zu hart. Nur rund 14 Prozent haben mit «Zu streng! Ich fühle mich in meiner Freiheit eingeschränkt» geantwortet. Ein Leser kommentiert: «Völlig übertrieben besonders in einigen Nachbarländern! Einen erneuten Lockdown mache ich nicht mehr freiwillig mit!»

«Bars, Restaurants, sogar Schulen sollten geschlossen werden»

Die Mehrheit der befragten Leser, und zwar 45 Prozent, findet die Maßnahmen der Regierung zu lasch. «Keen wonner wann et emmer mei Covidfäll get», schreibt Karin in den Facebook-Kommentaren. Und auch Paula, 43, die L'essentiel auf der Straße in Esch getroffen hat, findet, dass härter durchgegriffen werden sollte. «Der Anstieg der Todesfälle wird immer besorgniserregender. Ich befürchte, dass mehr Grenzbewohner nach Luxemburg kommen, weil wir nicht so viele Beschränkungen haben. Eine kleine Ausgangssperre schadet nichts. Besonders den jungen Leuten, die vor nichts Respekt haben, nicht », sagt die Düdelingerin.

Kocan, eine 17-jährige Schülerin, stimmt dem zu. Ihrer Meinung nach «sollten Bars, Restaurants und sogar Schulen geschlossen werden. In meiner Klasse mussten viele in Quarantäne, weil sie Kontakt mit einem Infizierten hatten.»

Knapp fünf Prozent wollten sich kein Urteil erlauben und stimmten für die letzte Umfrageoption. Und so gibt es auch diplomatische Meinungen unter den Kommentaren: «Es bringt nichts über Tod oder Leben zu streiten [...] Es ist immer schwer für den, den es trifft. Deshalb zerstreitet euch nicht.»

(mei/nc/L'essentiel)

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