LibyenEine Runde Schach mit Gaddafi
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben den Nationalen Übergangsrat in Libyen offiziell anerkannt. Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi spielte derweil vor TV-Kameras eine Runde Schach.

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben den Nationalen Übergangsrat in Libyen als «einzige legitime Vertretung» des libyschen Volkes anerkannt. Weltweit haben solchen Schritt erst zwölf andere Staaten unternommen, darunter Frankreich, die USA und Großbritannien.
In einer von der offiziellen Nachrichtenagentur Wam veröffentlichten Erklärung von Außenminister Abdallah Ben Sajed el Nahjan hieß es, die Emirate würden bald eine vorläufige Vertretung in der östlichen Hafenstadt Bengasi eröffnen, dem Hauptsitz der Aufständischen. Der Rat sei de facto der Repräsentant aller Libyer.
Zweites arabisches Land
Die Emirate würden zu ihm Beziehungen wie zwischen zwei Regierungen aufbauen. Der Golfstaat ist nach Katar das zweite arabische Land, das den Übergangsrat unter Führung von Mustafa Abdel Dschalil anerkannt hat.
Beide Staaten beteiligen sich auch an der internationalen Militärallianz, die auf Grundlage einer UNO-Resolution seit Mitte März mit gezielten Luftangriffen versucht, die Bevölkerung des nordafrikanischen Landes vor den Truppen von Machthaber Muammar al- Gaddafi zu schützen.
Gaddafis bizarrer TV-Auftritt
Das libysche Staatsfernsehen hat unterdessen Bilder eines Treffens von Machthaber Muammar al-Gaddafi mit dem Vorsitzenden des internationalen Schachverbands gezeigt.
Gaddafi habe Kirsan Iljumschinow am Sonntag in der Hauptstadt Tripolis empfangen und mit ihm eine Partie Schach gespielt.
Dies berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax. Während des Schachspiels habe Gaddafi noch einmal deutlich gemacht, dass er trotz der anhaltenden Gefechte mit Rebellen und der Luftangriffe durch NATO-Kampfflugzeuge weiterhin nicht an Rücktritt denke, sagte Iljumschinow der Agentur.
Schachturnier in Tripolis
Zu sehen war auf den Bildern auch Gaddafis ältester Sohn Mohammed, der Libyens Nationales Olympisches Komitee leitet.
Iljumschinow will nach eigenen Angaben am 1. Oktober ein «großes internationales Schachturnier» in Tripolis veranstalten.
L'essentiel Online/sda