OGBL-Chef – «Elternzeit ist auch im Interesse der Chefs»

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OGBL-Chef«Elternzeit ist auch im Interesse der Chefs»

LUXEMBURG – OGBL-Chef André Roeltgen spricht im Interview mit «L’essentiel» über die Bedeutung des 1. Mai, die Tripartite und die Rede an die Nation.

OBGL-Chef André Roeltgen ist zufrieden mit seiner bisherigen Amtszeit.

OBGL-Chef André Roeltgen ist zufrieden mit seiner bisherigen Amtszeit.

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Der 1. Mai stößt nicht mehr auf die gleiche Resonanz wie früher. Wie zeitgemäß ist der Tag der Arbeit heute noch?
André Roeltgen: Er ist immer noch zeitgemäß und aktuell. In diesem Jahr wird er zum 125. Mal begangen. Es ist vielleicht ein Anlass, sich über den Ursprung des Feiertages Gedanken zu machen. Damals streikten Arbeiter in Amerika, um die Einführung des Acht-Stunden-Tages zu erreichen. Ein Thema, dass uns heute noch beschäftigt. Was unser Fest in Neumünster angeht, wird es dieses Jahr zum zehnten Mal begangen.

Bei der Tripartite haben Sie eine aus Sicht der Gewerkschaften zufriedenstellende Einigung erzielt. Was sind Ihre Zugeständnisse?
Die Elternzeit ist ein Vorschlag, den wir unterstützen, weil es ein gutes Projekt ist. Das gleicht den Rückgang bei den Familienleistungen aus. Die Elternzeit ist ja auch für die Firmenchefs von Interesse. Von daher kann man nicht von Zugeständnissen sprechen.

Am 5. Mai hält Bettel die Rede zur Nation. Welche Erwartungen haben Sie genau?
Ich wünsche mir, dass der Ministerpräsident in seiner Rede den Schutz unseres Sozialstaates betont. Er soll sagen, dass die Regierung weiter in die Wirtschaft und die Sozialsysteme investieren wird. In Sachen Steuerreform kennt er unsere Meinung. Die Steuerlast muss für Mittelstand und benachteiligte Schichten sinken.

Sie sind nun seit einem halben Jahr an der Spitze der OGBL. Wie ist Ihr erstes Fazit?
Wir sind ein Stück vorangekommen. Aber die Prioritäten müssen auf steigenden Löhnen und stärkeren Tarifverträgen liegen.

(Patrick Théry /L'essentiel)

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