ArcelorMittal – Endgültiges Aus für Hochöfen in Lüttich

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ArcelorMittalEndgültiges Aus für Hochöfen in Lüttich

Nach einem Streik und dem Feststezen der Chefs nun das Aus: ArcelorMittal legt zwei Hochöfen im belgischen Lüttich endgültig still.

Acht Tage Arbeitskampf habendie Beschäftigten von ArcelorMittal in Lüttich hinter sich.

Acht Tage Arbeitskampf habendie Beschäftigten von ArcelorMittal in Lüttich hinter sich.

AFP

Der Stahlriese hat am Mittwochabend den belgischen Gewerkschaften das definitive Aus für zwei Hochofen am Standort Lüttich mitgeteilt. Nach einem achttägigen Streik hatten die Beschäftigten in Lüttich sich zur Wiederaufnahme ihrer Arbeit entschieden.

Mit den Streiks wollten die Mitarbeiter Garantien mit ArcelorMittal aushandeln, dass die Produktion an beiden Hochöfen weitergehe. 24 Stunden lang setzten die Beschäftigten ihre Chefs fest.

600 Beschäftigte direkt betroffen

Doch nach dem Streikende wartete die Hiobsbotschaft: ArcelorMittal teilte das endgültige Ende der Hochöfen mit.
600 der insgesamt 3000 Beschäftigten im Werk in Lüttich sind nach Angaben der belgischen Gewerkschaften von der Stilllegung betroffen. Zählt man die Zulieferbetriebe mit, könnte das Aus für 1000 bis 2000 Menschen die Arbeitslosigkeit bedeuten.

Beide Hochöfen waren bereits im Mai 2008 vorübergehend stillgelegt worden. Einer der Öfen wurde im April 2010 erneut hochgefahren, im August 2011 für Wartungsarbeiten aber erneut heruntergefahren. Eine außerordentliche Sitzung des Verwaltungsrates soll am Donnerstagmorgen stattfinden.

Einsparungen von einer Milliarde Dollar bis Ende 2012

ArcelorMittal begründete die Stilllegung mit einem «Optimierungsplan», der bis Ende 2012 Einsparungen im Wert von einer Milliarde Dollar bringen soll. Dabei soll «die Produkton in den günstig produzierenden Werken» konzentriert werden.

Von den Einsparungen sind weitere Werke in der Großregion betroffen: So wurde Anfang Oktober der Hochhofen im lothringischen Hayange/Florange nahe der luxemburgischen Grenze auf unbestimmte Zeit stillgelegt. Die Produktion in den Stahlwerken in Schifflingen wird ebenfalls für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Das gleiche Schicksal trifft eine der Produktionsstraßen in Rodingen. Die Gewerkschaften befürchten, dass die vorübergehenden Produktionsstopps auch in Luxemburg das endgültige Aus bedeuten könnten.

sb/L'essentiel online mit afp

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