EnergiewendeSolarenergiegewinnung im Großherzogtum hinkt Plan hinterher
LUXEMBURG – Der nationale Energie- und Klimaplan sieht vor, dass bis zum Jahr 1112 Gigawattstunden Solarenergie produziert werden sollen. Doch vom Erreichen dieses Ziels ist man im Moment noch weit entfernt.

Die Ausstattung von Gebäudedächern mit Solarpaneelen soll laut Regierungsplänen verstärkt gefördert werden.
Foto: Editpress/Alain RischardDie Dächer von etwa 37.500 Gebäude in Luxemburg sind der Auswertung des Solardachkatasters nach nicht dazu geeignet, mit Photovoltaikanlagen ausgestattet zu werden. Dies hat Energieminister Lex Delles (DP) in Antwort auf eine parlamentarische Anfrage angegeben. Dies entspricht etwa 17 Prozent aller 224.124 erfassten Gebäude.
«Ungefähr 133.800 Objekte – rund 60 Prozent – sind für die Installation von Solarpaneelen geeignet, was einer Fläche von 19,4 Quadratkilometern und einer theoretischen Leistung von 2653 Megawatt gleichkommt», so der Energieminister weiter. Es gebe aber auch flachere Gebäude, deren Dächer sich nur unter bestimmten Bedingungen zur Solarenergiegewinnung nutzen lassen und denkmalgeschützte Gebäude. Derzeit führt das Energieministerium eine detaillierte Studie durch, um das Gesamtpotenzial zur Sonnenenergiegewinnung im Großherzogtum zu erfassen. Das sehr ehrgeizige Ziel des integrierten nationalen Energie- und Klimaplans PNEC sieht vor, bis zum Jahr 2030 1112 Gigawattstunden Solarenergie zu produzieren, was der Installation von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1236 Megawatt entspricht.
Ziel noch in weiter Ferne
«Auf Grundlage von Auswertungen des Solardachkatasters, anderer Daten und Erfahrungswerten haben wir Ende 2023 geprüft, ob und wie dieses Ziel erreicht werden kann», erklärt Delles. Ergebnis: Von 2021 an bis 2030 müssten jährlich 100 Megawatt Solarenergieleistung hinzukommen. 2021 seien es 90 Megawatt gewesen und im vergangenen Jahr – laut noch nicht endgültiger Zahlen – etwa 77 Megawatt, so der Minister.
Die Regierung verspricht, alle Hebel in Bewegung zu setzen, diese Zahlen in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen, damit das Energieziel bis 2030 erreicht werden kann. Dafür sollen attraktive finanzielle Anreize geschaffen und der bürokratische Aufwand reduziert werden. «Aber bebaute Flächen allein werden nicht ausreichen, um die PNEC-Ziele zu erreichen. Deshalb wird der Agrivoltaik, das heißt der Kombination von Landwirtschaft und photovoltaischer Energiegewinnung eine größere Bedeutung zukommen», sagt Delles.
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