Kriminalität – Enkeltrick-Betrüger soll 1 Milliarde ergaunert haben

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KriminalitätEnkeltrick-Betrüger soll 1 Milliarde ergaunert haben

Ein mutmaßlicher Hochstapler ist der polnischen Polizei in die Falle getappt. Der Mann mit dem Übernamen «Hoss» soll den Enkeltrick erfunden haben.

Scharlatane am Telefon: Mit dem Enkeltrick sind zahlreiche Menschen betrogen worden. (Symbolbild)

Scharlatane am Telefon: Mit dem Enkeltrick sind zahlreiche Menschen betrogen worden. (Symbolbild)

Julian Stratenschulte

Die österreichische Polizei verdächtigt einen in Polen verhafteten mutmaßlichen Betrüger, als Kopf der «Enkeltrick»-Mafia in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt «bis zu eine Milliarde Euro» von älteren Menschen erbeutet zu haben.

Das gab die Polizei am Dienstag bekannt. Dem Mann mit dem Übernamen «Hoss» wird vorgeworfen, sich in Anrufen bei älteren Menschen als Neffe oder Enkel ausgegeben zu haben, der dringend eine große Geldsumme braucht. Der 49-Jährige soll den sogenannten Enkel- oder Neffentrick 1999 gemeinsam mit seinen beiden Brüdern und einem Schwager in Hamburg erfunden haben.

In Warschau verhaftet

Mit der Betrugsmasche entlockte die Bande Senioren in Deutschland, Österreich und der Schweiz viel Geld, in den drei Ländern wurden tausende Klagen wegen Betrugs eingereicht. Auch der Sohn von «Hoss» soll an den Betrügereien beteiligt gewesen sein, er steht derzeit in Hamburg vor Gericht.

«Hoss» war im Jahr 2001 nach Polen geflüchtet und hatte sich dort jahrelang erfolgreich der Strafverfolgung entzogen. 2014 wurde er zwar festgenommen, kam aber bald wieder auf freien Fuß.

Im Februar nahm die polnische Polizei «Hoss» erneut fest und ließ ihn unter Auflagen frei. Wegen Verstoßes gegen die Auflagen wurde er am Donnerstag in Warschau verhaftet. Österreich hatte einen europäischem Haftbefehl gegen ihn erwirkt.

(L'essentiel/fal/sda)

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