Fiese MascheErpresser drohen Nutzern mit «Porno-Enthüllung»
LUXEMBURG – Ganoven versuchen es mit einem neuen Trick: In Mails behaupten sie, den Empfänger beim Gucken von Pornos gefilmt zu haben. Als Beweis dafür nennen sie ein Passwort.

Die Luxemburger Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche im Internet. In letzter Zeit seien der Behörde vermehrt Fälle gemeldet worden, in denen Personen per Mail aufgefordert werden, eine hohe Geldsumme in Bitcoins zu überweisen. Weigert sich der Empfänger, das Geld innerhalb eines Tages zu schicken, würde ein Video über seinen angeblichen Onlineporno-Konsum veröffentlicht.
Die Website Heise.de hat den vollständigen Text einer Erpressermail veröffentlicht. Die Online-Ganoven erklären darin, dass sie auf Porno-Websites ein Schadprogramm installiert hätten. Während der Nutzer die Video-Clips betrachtet habe, hätten sie sich Zugriff auf den Bildschirm des Nutzers und dessen Webcam verschafft und ein Split-Screen-Video aufgezeichnet. Zudem behauptet der Erpresser, sämtliche Kontakte aus Messengern, Facebook und Mail-Konten abgegriffen zu haben. Für einen «angemessenen Preis» von 2900 Dollar sei man jedoch bereit, das «Geheimnis» über die Online-Vorlieben des Empfängers für sich zu behalten.
E-Mails unbedingt löschen
Auffallendes Detail der Nachrichten: Die Täter belegen ihre angebliche Tat durch Angabe von echten Passwörtern – mit dem Ziel, glaubwürdiger zu wirken und die Opfer in die Irre zu führen. Die Passwörter waren zuvor offenbar von Hackern gestohlen worden. Solche geklauten Nutzerdaten werden auf Handelsplattformen im anonymen Teil des Internets, dem Darknet, angeboten.
Laut heise.de ist die Masche durchaus erfolgreich: Ein Mail-Empfänger habe die Erpresserbotschaft für bare Münze genommen und rund 2500 Euro an die angegebene Bitcoin-Adresse bezahlt.
Die Luxemburger Polizei rät Personen, die solche Mails erstmals erhalten, diese Nachrichten in jedem Fall zu ignorieren und die E-Mails zu löschen. Sicherheitshalber sollten betroffene Nutzer ihre Passwörter für E-Mail-Konten, Online-Shops und andere Websites ändern. Personen, welche Opfer dieser Masche wurden, sollen die betreffenden Emails auf jeden Fall zu Ermittlungszwecken aufbewahren und sich an eine Polizeidienststelle wenden, um Anzeige zu erstatten.
(L'essentiel)