André Roeltgen«Es wird keine Revolution geben»
LUXEMBURG – André Roeltgen ist seit diesem Wochenende Präsident der Gewerkschaft OGBL. Er tritt die Nachfolge von Jean-Claude Reding an.

André Roeltgen (links) ist neuer Chef des Gewerkschaftsbundes OGBL. Er tritt die Nachfolge von Jean-Claude Reding (rechts) an.
EditpressL’essentiel: Sie wurden mit 81,6 Prozent zum Präsidenten des OGBL gewählt. Was wird ihre erste große Tat in diesem Amt sein?
André Roeltgen: Nach den Gesprächen, die wir mit der Regierung gehalten haben, müssen wir jetzt darauf achten, dass die Ergebnisse auch umgesetzt werden. Ich denke da zum Beispiel an die Reform der Elternzeit, der Teilzeitarbeit und die Altersteilzeit. Ansonsten wird der OGBL seine normalen Aktivitäten weiter verfolgen. Wir werden die Veränderungen, die wir am Wochenende diskutiert haben, noch intern diskutieren. Ich werde einen Zeitplan ausarbeiten.
Sie sind der Nachfolger von Jean-Claude Reding. Können wir eine Revolution oder wenigstens eine Veränderung in der Kontinuität erwarten?
Nein, es wird keine Revolution geben. Es wird Veränderungen geben, aber die haben schlussendlich weniger mit dem Wechsel in der Präsidentschaft als mit dem Willen der OGBL-Mitglieder zu tun.
Sie haben in der vergangenen Woche eine Vereinbarung mit der Regierung getroffen – ohne die Arbeitgeberorganisationen. Macht die Tripartite noch Sinn?
Die Tripartite ist ein Anti-Krisen-Organ, dass im Gesetz festgehalten ist. Wenn wir uns wieder in einer Krise befinden, dann wird die Tripartite auch wieder einberufen. Man muss sich nur auf die zu besprechenden Themen einigen. Aber das muss klar sein. Jede Begegnung zwischen den Sozialpartnern muss nicht automatisch zu einer Tripartite führen. Darüber hinaus sind solche Treffen für das nächste Jahr vorgesehen.
(Patrick Théry/L'essentiel)