Im Jahr 2022 – Esch/Alzette wird Kulturhauptstadt Europas

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Im Jahr 2022Esch/Alzette wird Kulturhauptstadt Europas

LUXEMBURG - Die «Minettmetropole» wird Kulturhauptstadt Europas 2022, wie die Regierung mitteilt. Auch andere Südgemeinden stellen sich in fünf Jahren ins Rampenlicht.

Die Hochöfen von Belval werden in fünf Jahren Schauplatz vieler kultureller Events.

Die Hochöfen von Belval werden in fünf Jahren Schauplatz vieler kultureller Events.

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Florenz, Lissabon, Prag und Liverpool trugen ihn bereits – in fünf Jahren darf sich auch Esch/Alzette mit dem Titel schmücken: Das frühere Herz der luxemburgischen Eisenerzindustrie wird 2022 Europäische Kulturhauptstadt, wie die Regierung am Freitagnachmittag erklärte. Gemeinsam mit Esch/Alzette stellen sich auch andere Gemeinden aus dem Süden Luxemburgs und die französische Grenzregion Pays Haut Val d’Alzette ins kulturelle Rampenlicht.

Den Titel «Kulturhauptstadt Europas» verleiht der Europäische Rat auf Empfehlung der EU-Kommission. Eine Jury aus neun europäischen und einem nationalen Experten prüfte das Bewerbungsdossier von Esch – und gab am Ende grünes Licht. Mit dem Ehrentitel sind auch eine Reihe finanzieller Förderungen verbunden. Jedes Jahr sind in der Regel zwei Länder an der Reihe. Esch/Alzette wird sich den Titel mit der litauischen Stadt Kaunas teilen. 2017 kamen Aarhus (Dänemark) und Paphos (Zypern) zu dieser Ehre, nächstes Jahr kommen Leeuwarden (Niederlande) und Valletta (Malta) zum Zug. Luxemburg-Stadt stand bereits zwei Mal im europäischen Schaufenster: 1995 und 2007. Erste Kulturhauptstadt war 1985 Athen.

Xavier Bettel kommentierte die Entscheidung der Jury: «Alle Augen richten sich jetzt auf Esch/Alzette, auf die Südgemeinden und die acht französischen Kommunen, die teilnehmen. Wenn man sieht, welchen Einfluss das kulturelle Jahr auf die Stadt Luxemburg hatte, bin ich sehr zuversichtlich. Wir werden alle zusammenarbeiten, damit dieses Projekt ein Erfolg wird.»

Georges Mischo (CSV), designierter Bürgermeister von Esch/Alzette, stand die Freude ins Gesicht geschrieben: «Es ist ein gewaltiges Ereignis. Ich bin sehr stolz und zufrieden. Die Einwohner sollen aktiv an diesem Projekt mitwirken, auch jene in den Nachbarkommunen. Unsere Kulturstrategie geht über 2022 hinaus. Wir wollen die Kultur ins Schaufenster von Esch/Alzette stellen. Wir werden heute ein wenig feiern, aber ab morgen geht die Arbeit los.»

Der Regierungsrat hatte Ende Februar 2016 beschlossen, dass sich der Staat zu 67 Prozent am Budget für die Kulturhauptstadt 2022 beteiligt. Anvisiert sind Kosten in Höhe von 67 Millionen Euro.

(Jörg Tschürtz/L'essentiel)

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