Terrorgefahr – EU-Außenminister beraten Lage in Nahost und Libyen

Publiziert

TerrorgefahrEU-Außenminister beraten Lage in Nahost und Libyen

Die USA haben einen iranischen General getötet, Teheran antwortete mit Vergeltung. In Libyen herrscht Bürgerkrieg. Die EU ringt bei Sondertreffen um eine gemeinsame Haltung.

Außenminister Jean Asselborn (LSAP) spricht mit Heiko Maas, Außenminister von Deutschland.

Außenminister Jean Asselborn (LSAP) spricht mit Heiko Maas, Außenminister von Deutschland.

DPA/Mario Salerno

Die EU-Außenminister beraten am heutigen Freitag (15 Uhr) bei einem Sondertreffen in Brüssel über die Krisenherde in Nahost und Libyen. Von dem Treffen soll vor allem ein Signal der Geschlossenheit ausgehen. Die Staatengemeinschaft hatte in beiden Konflikten jüngst versucht, ihre diplomatischen Kanäle zu nutzen. Für Luxemburg wird Außenminister Jean Asselborn in Brüssel erwartet.

Die Spannungen im Nahen Osten hatten zuletzt zugenommen, nachdem die USA vergangene Woche den iranischen Top-General Ghassem Soleimani bei einem Luftangriff im Irak gezielt getötet hatten. Der Iran übte in der Nacht zum Mittwoch Vergeltung und griff zwei vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak an. Schon zuvor hatte Teheran sich weiter aus dem Atomabkommen von 2015 zurückgezogen. Die EU hält - auch entgegen Forderungen von US-Präsident Donald Trump - an dem Abkommen fest.

Kein zweites Syrien

Im nordafrikanischen Libyen herrscht hingegen seit dem vom Westen unterstützten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkrieg. Die international anerkannte Regierung von Fajis al-Sarradsch kämpft mit dem einflussreichen General Chalifa Haftar um die Macht. Dabei spielen auch ausländische Akteure eine Rolle: Al-Sarradsch wird unter anderem von der Türkei und Katar unterstützt. Russland, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und andere stehen aufseiten Haftars.

Für Europa ist die Situation am Mittelmeer von großer Bedeutung. Viele Asylsuchende beginnen von dort ihre gefährliche Überfahrt in Richtung EU. Zudem wird wegen der Krise und der damit verbundenen Instabilität eine Verschärfung der Terrorgefahr befürchtet.

(L'essentiel/dpa)

Deine Meinung zählt