Streikankündigung – EU-Beamte wollen Arbeit an drei Tagen niederlegen

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StreikankündigungEU-Beamte wollen Arbeit an drei Tagen niederlegen

LUXEMBURG – Die sechs Gewerkschaften in der Europäischen Kommission haben am Mittwoch Kampfmaßnahmen für den 10., 13. und 14. Oktober angekündigt.

In den Büros der EU-Kommission in Luxemburg stehen die Zeichen auf Sturm. Die Beamtengewerkschaften wollen wegen den prekären Beschäftigungsverhältnisssen für Vertragsbedienstete an drei Tagen streiken.

In den Büros der EU-Kommission in Luxemburg stehen die Zeichen auf Sturm. Die Beamtengewerkschaften wollen wegen den prekären Beschäftigungsverhältnisssen für Vertragsbedienstete an drei Tagen streiken.

Schon im Sommer hatten die Gewerkschaften der EU-Angestellten in Luxemburg einen Streik angekündigt, wenn sich die Situation für die Vertragsbediensteten in der EU-Kommission nicht bald verbessere. Nun machen die Syndikate Nägel mit Köpfen: Nachdem drei Monate lang nichts geschehen ist, rufen die Beamtengewerkschafter am 10., 13. und 14. Oktober zum Streik auf.

Die Kampfmaßnahmen haben für die Gewerkschafter gute Gründe: Viele dieser Vertragsbediensteten («Agents contractuels») werden mit befristeten Verträgen und einem Nettogehalt von 1700 Euro abgespeist – von einer angeblichen Überbezahlung von EU-Beamten kann hier also definitiv keine Rede sein. Allein in den Büros der EU-Kommission in Luxemburg arbeiten 500 Vertragsbedienstete unter diesen prekären Verhältnissen. In den vergangenen Jahren hat sich ihre Zahl in der Kommission – wohl aus Spargründen - verfünffacht. Zum Vergleich: Noch vor zehn Jahren waren nur 100 Vertragsbedienste in der EU-Kommission im Großherzogtum beschäftigt.

Probleme lange bekannt

«Ein Treffen des sozialen Dialogs (Instanz, die mit den Verhandlungen betraut ist, Anm.) am vergangenen Mittwoch in Luxemburg ist gescheitert, trotz der Tatsache, dass die Probleme der Generaldirektion Humanressourcen seit vielen Jahren wohlbekannt sind», heißt es in einem Brief der EU-Beamtengewerkschaften an den Vizepräsidenten der EU-Kommission, Maroš Šefčovič, der den Bereich Verwaltung verantwortet.

Die Gewerkschaften erwarten nun, dass die Europäische Kommission das Problem der Vertragsbediensteten in Luxemburg endlich ernst nimmt. «Die Gewerkschaften stehen weiterhin für Gespräche, die zu einer gemeinsamen Lösungsfindung beitragen, bereit.»

(Patrick Théry/L'essentiel)

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