Hackerangriff auf EUEU droht Russland nach Cyberattacken
Die EU macht Moskau für Cyberangriffe auf Abgeordnete, Journalisten sowie Regierungsvertreter verantwortlich. Alle 27 Mitgliedstaaten haben dazu eine Erklärung unterschrieben.
In aller Klarheit macht die EU Moskau für Cyberangriffe auf Abgeordnete, Journalisten und Journalistinnen sowie Regierungsvertreter und -vertreterinnen verantwortlich. Wegen der «Ghostwriter»-Kampagne sind auch deutsche Ermittelnde schon aktiv.
Die EU wirft Russland gezielte Cyberangriffe vor und droht mit Konsequenzen. Die bösartigen Aktivitäten richteten sich gegen zahlreiche Abgeordnete, Regierungsbeamte und -beamtinnen, Politiker und Politikerinnen sowie Vertreter und Vertreterinnen der Presse und der Zivilgesellschaft in der EU, heißt es in einer kurz vor der Bundestagswahl am Freitag veröffentlichten Erklärung der 27 Mitgliedstaaten. Die Angreifenden würden dabei auf Computersysteme und persönliche Konten zugreifen und Daten stehlen.
Russland wäscht seine Hände in Unschuld
Wegen der Kampagne unter dem Namen «Ghostwriter» hatte vor rund zwei Wochen bereits der Generalbundesanwalt Ermittlungen begonnen. Die Ermittlungen seien wegen des Verdachts geheimdienstlicher Agententätigkeit eingeleitet worden, hieß es. Russlands Außenministerium wies die Vorwürfe damals zurück. «Unsere Partner in Deutschland haben gar keine Beweise für eine Beteiligung der Russischen Föderation an diesen Attacken vorgelegt», sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa in Moskau.
Die EU ließ am Freitag hingegen keinen Zweifel daran, dass sie eine russische Beteiligung als erwiesen ansieht. Man fordere Russland dringend auf, die Normen für verantwortungsvolles, staatliches Verhalten im Cyberraum einzuhalten, heißt es in der Erklärung. Die derzeitigen Aktivitäten zielten darauf ab, auch durch Desinformation und Informationsmanipulation demokratische Werte und Prinzipien zu untergraben. Sie seien nicht hinnehmbar. Auch der Name der Kampagne «Ghostwriter» wird konkret erwähnt.
Am Ende der Erklärung wird Russland zudem indirekt mit neuen Sanktionen gedroht. «Die Europäische Union wird sich in den kommenden Sitzungen erneut mit dem Thema befassen und weitere Schritte in Betracht ziehen», heißt es in dem Text.
(L'essentiel/AFP/DPA/pco)