Staatliche Hilfen rechtens?EU prüft Verkauf der Dexia-BIL
LUXEMBURG - Der Verkauf der Dexia-BIL, Tochter der aufgespaltenen Dexia-Bank, beschäftigt die EU-Wettbewerbshüter. Der Verkauf des Joint Ventures an die Royal Bank of Canada ist geregelt.
Entspricht der Verkaufspreis der Dexia-Filiale in Luxemburg dem Marktwert? Bei einem nun eröffneten Prüfverfahren will die EU untersuchen, ob bei dem Verkauf staatliche Beihilfen im Spiel waren. Das teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit.
Nachdem der Finanzkonzern und Kommunalfinanzierer Dexia wegen fehlgeschlagener Investments in Griechenland in eine Finanzklemme geraten war, hatten sich Belgien, Frankreich und Luxemburg im Oktober 2011 auf die Aufspaltung geeinigt.
Welche Konsequenzen haben die Ermittlungen?
«Unsere Experten sind dabei, das entsprechende Dokument der EU-Kommission zu untersuchen», erklärt Lucien Michels, Sprecher des luxemburgischen Finanzministeriums auf Anfrage von L'essentiel Online.
Mit einer Stellungnahme der luxemburgischen Regierung ist demnach im Laufe des Nachmittags zu rechnen.
(L'essentiel Online mit dpa)
Royal Bank of Canada übernimmt Joint Venture bis zum Sommer
Das Joint Venture von Dexia und der RBC wird bis zum Sommer zu 100 Prozent der Royal Bank of Canada gehören. Bis dahin soll der Rückkauf der 50-igen Anteile von Dexia über die Runden sein, wie aus einer Mitteilung am Dienstagnachmittag hervorgeht.
Die Kaufsumme für die Übernahme der Anteile beträgt 837 Millionen Euro. Die EU-Kommission muss der Übernahme noch zustimmen.
Das Joint Venture, das hauptsächlich in Esch-Belval ansässig ist, beschäftigt 1400 Mitarbeiter in Luxemburg und hat 2011 einen Netto-Gewinn von 123 Millionen Euro erwirtschaftet.