SanktionenEU will Gaddafis Vermögen einfrieren
Die Europäische Union hat sich auf ein Sanktionspaket gegen Libyen verständigt. Unterdessen wechseln immer mehr libysche Botschafter die Seite.

In der kommenden Woche will die EU ein Sanktionspaket gegen den libyschen Machthaber Al-Gaddafi beschließen.
Geplant sind ein Waffenembargo und ein Lieferverbot für Güter, die zur Repression eingesetzt werden können. Weiter sollen das Vermögen der Herrscherfamilie eingefroren und Einreisesperren gegen den Clan verhängt werden. Die Einigung auf ein Sanktionspaket verlautete nach dpa-Informationen aus dem deutschen Kanzleramt.
UNO-Vertreter wechseln Seite
Unterdessen gab es vor dem Menschenrechtsrat in Genf eine unerwartete Wendung: Die meisten Vertreter Libyens bei der UNO haben die Seite gewechselt. Sie haben sich von Gaddafi abgewandt, ein Sprecher Libyens bei der UNO hat die Opfer der Revolution in Libyen gewürdigt. Der libysche Vertreter bei der UNO hat alle Länder dazu aufgerufen, sich zu erheben und die «Märtyrer» zu ehren.
Die libyschen Botschafter in Paris und bei der UNESCO haben nach Angaben eines libyschen Diplomaten in der französischen Hauptstadt ihre Posten aufgegeben. Botschafter Mohammed Salaheddine Sarem und der Vertreter des nordafrikanischen Landes bei der in Paris ansässigen Organisation der Vereinte Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), Abdulsalem el Kallali, hätten ihren Rücktritt erklärt, sagte der Gewährsmann.
L'essentiel Online mit dpa/20min.ch