Saarbrücken-ZweibrückenExperten: «Kein Platz für zwei Flughäfen»
Die Nachbar-Airports Saarbrücken und Zweibrücken sollen künftig fusionieren. Doch nicht alle sehen das positiv. Experten schlagen vor, auf Luxemburg auszuweichen.

Bis Oktober soll es ein erstes Konzept für eine enge Kooperation der Nachbarflughäfen Saarbrücken und Zweibrücken geben. Angepeilt wird ein gemeinsamer Betrieb der Airports. Das teilten die rheinland-pfälzische und die saarländische Landesregierung nach einem ersten Treffen der zuständigen Staatssekretäre am Mittwoch mit. Ziel einer Kooperation müsse es sein, «beide Flughäfen zu erhalten und die Attraktivität des Gesamtstandortes zu verbessern», hieß es. Das geplante Papier soll dann in den Aufsichtsgremien der Flughäfen erörtert werden.
Doch nicht alle sind mit solchen Plänen einverstanden. Der Trierer Verkehrsexperte Heiner Monheim etwa hält die beiden Airports für überflüssig, wie der SR meldet. Er schlägt vor, statt in den gemeinsamen Betrieb der Flughäfen zu investieren auf Luxemburg auszuweichen. Für die beiden Airports sei in der Großregion «eigentlich kein Platz», so der Verkehrsexperte. Einen internationalen Flughafen gebe es dabei bereits in der Großregion, und zwar in Luxemburg.
Verkehrsexperte: «Zweibrücken-Saarbrücken unrentabel»
Denn wegen der niedrigen Passagierzahlen seien die Airports Zweibrücken und Saarbrücken nicht wirklich rentabel, so Monheim weiter.
Der Flughafen Zweibrücken hatte im vergangenen Jahr rund 265 000 Passagiere verzeichnet, gut ein Fünftel weniger als im Vorjahr. In Saarbrücken war die Passagierzahl zwar von 470 000 auf 491 000 gestiegen, befindet sich aber weit von der nötigen Marke. Die beiden Airports sind auf Subventionen angewiesen.
Luxemburg als neuer Gesellschafter des Projekts?
Nach Plänen der rheinland-pfälzischen und saarländischen Landesregierung soll der Flughafen am Findel aber nicht in Konkurrenz zur geplanten Weiterentwicklung von beiden Standorten in der deutschen Nachbarregion stehen, wie die Saarbrücker Zeitung am Donnerstag berichtet (Online-Ausgabe).
Luxemburg solle im Rahmen der Kooperation eine größere Rolle spielen, weil es dort Engpässe in der Frachtabwicklung gebe und nach Ausweichmöglichkeiten in der Großregion gesucht werde. Dabei war bis jetzt noch nicht klar, ob Luxemburg sich auch als einer der neuen Gesellschafter eines gemeinsamen Flughafens Saarbrücken-Zweibrücken am Kooperationsprojekt beteiligen könnte.
(L'essentiel online/dpa )