Lebensmittelverschwendung – Fällt für Pasta und Kaffee das Haltbarkeitsdatum?

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LebensmittelverschwendungFällt für Pasta und Kaffee das Haltbarkeitsdatum?

LUXEMBURG – Das Großherzogtum und fünf weitere EU-Länder wollen die Formulierung «Mindestens haltbar bis…» von manchen Lebensmitteln streichen lassen.

58'000 Tonnen Lebensmittel wandern in Luxemburg jährlich in den Müll.

58'000 Tonnen Lebensmittel wandern in Luxemburg jährlich in den Müll.

DPA

«Einige Verbraucher glauben, dass ein Produkt, sobald es das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht hat, weggeworfen werden muss – Das ist falsch!», erklärt Pierre Treinen vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Verwirrung um den Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verfallsdatum führe zu Verschwendung von Lebensmitteln. Laut eines Berichts des EU-Parlaments aus dem Jahr 2011, sind 20 Prozent der Verschwendung auf diese Verwirrung zurückzuführen.

Anfang dieser Woche haben deshalb sechs europäische Staaten – darunter Luxemburg – angeregt, die Verwendung der Begrifflichkeit «mindestens haltbar bis…» zu beschränken, beziehungsweise die Liste der Lebensmittel, die eines solchen Aufdrucks nicht bedürfen, auszuweiten. Derzeit gilt dies beispielsweise für Würfelzucker, Wein, und Salz. «Man könnte Nudeln, Reis und Kaffee hinzufügen», meint Treinen. Produkte, die auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar sind.

Jeder wirft 115 Kilo Lebensmittel jährlich in den Müll

Auch wenn auch Joghurt in der Regel bis zu ein, zwei Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums guten Gewissens gegessen werden kann, ist nicht vorgesehen, ihn auf die Liste zu nehmen. «Milchprodukte müssen kühl gelagert werden und werden leicht schlecht. Trockenprodukte hingegen müssen nicht gekühlt werden – Sie wären als erstes von der neuen Regelung betroffen», so der Experte.
In Luxemburg wandern jährlich im Schnitt 115 Kilo pro Kopf in den Müll. Laut Umweltministerium warfen die Luxemburger im Jahr 20110 58‘000 Tonnen Lebensmittel weg. Europaweit sind es 90 Millionen Tonnen – 40 Prozent der jährlichen Produktion. Natürlich sei das Gesetzesvorhaben keine «Wunderwaffe» gegen Verschwendung, so Treinen, aber sie könne der weltweiten Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Vor allem soll klar werden, dass die Verbraucher dabei «eine wichtige Rolle spielen

(fr/pw/L'essentiel)

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