Formel 1«Fahrt nicht auf unserem Blut»
Demonstranten in Bahrain nutzen den kommenden Formel-1-GP für Proteste gegen Menschenrechtsverletzungen im Golfstaat. Sie werden täglich intensiver.
«Fahrt nicht auf unser Blut» fordern die Demonstranten in Bahrein. Gestern flammten die Proteste erneut auf, nachdem am Dienstag die Polizei eine Schule stürmte, in der Schüler für die Freilassung eines Mitschüler demonstrierten, der bei Protesten am Montag verhaftet worden war. Dabei kam es zu Straßenschlachten, die Polizei setzte Tränengas ein. Am Sonntag war zudem eine Autobombe im Finanzdistrikt der Hauptstadt Manama explodiert, ohne dass dabei jemand zu Schaden kam.
Die gestrigen Proteste fanden in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Bezirk der Hauptstadt statt und damit außerhalb der üblichen Schauplätze für Demonstrationen von Regierungsgegnern. Es galt als unwahrscheinlich, dass die Vorbereitungen für das Formel-1-Rennen unterbrochen werden.
Festnahmen von Regierungsgegnern
Vor zwei Jahren hatte Bahrain dieses größte internationale Ereignis im Land nach Unruhen absagen müssen. 2012 fand das Rennen wieder statt. Die Formel-1-Verantwortlichen sagten gemäß BBC, das Rennen könne eine «heilende Wirkung» haben.
Der Konflikt zwischen der schiitischen Mehrheit und dem sunnitischen Königshaus hält seit nunmehr zwei Jahren an. Die Schiiten verlangen mehr politisches Gewicht in dem Inselstaat, der die Staatsform einer konstitutionellen Monarchie hat. Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International haben die Festnahmen von Regierungsgegnern sowie andere Sicherheitsmaßnahmen wiederholt kritisiert.
(L’essentiel Online / bem/sda)