Vor Unfall aufgenommenFamilie postet ungezeigtes Schumi-Interview
Die Familie von Michael Schumacher hat ein Interview veröffentlicht, das kurz vor seinem tragischen Unfall vor fünf Jahren aufgenommen wurde.

Michael Schumacher bei seinem letzten Interview 2013, das erst jetzt veröffentlicht wurde. Bild:Screenshot
Die Motive sind unklar, überraschend kommt es allemal. Auf Michael Schumachers Homepage hat die Familie des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters ein Interview veröffentlicht. Es zeigt den Deutschen, wie er Antworten auf zehn Fragen gibt.
Es wurde kurz vor seinem tragischen Unfall aufgenommen. Im Dezember 2013 hatte der heute 49-Jährige in Méribel beim Skifahren ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Bis heute macht die Familie ein Geheimnis aus dem Gesundheitszustand Schumachers.
Das Original-Interview auf englisch kann hier angeschaut werden:
Schumachers Aussagen im Wortlaut:
«Der emotionalste war definitiv 2000 in Suzuka mit Ferrari. 21 Jahre lang hatte Ferrari keine WM mehr gewonnen, ich selber ebenfalls 4 Jahre nicht. Und dann endlich 2000, dieser Sieg in Suzuka nach einem speziellen Rennen.» (Welcher Titel der emotionalste gewesen sei.)
«Der am meisten Respektierte in all den Jahren war definitiv Mika Häkkinen. Großartige Kämpfe, aber dennoch eine stabile, private Beziehung zu ihm.» (Welchen Gegner er am meisten respektiert habe.)
«Formel 1 ist sehr tough. Es war früher sogar noch härter, als es noch keine Servobremsen und -lenkung gab. Dennoch ist es eine der härtesten Sportarten geblieben, darum braucht es sehr gute Vorbereitung.» (Wie sehr Formel 1 die Fahrer physisch herausfordert)
«Als junger Kartfahrer schaute ich auf Ayrton Senna oder Vincenzo Sospiri, den viele als Go-Kart-Fahrer bewunderten. Mein echtes Idol war allerdings Toni Schumacher, weil er ein großartiger Fußballer war.» (Ob es einen Formel-1-Fahrer als Idol gab)
«Rekorde sind das Eine. Zweifel? Die sind auch sehr wichtig, um nicht übermütig zu werden. Skeptisch sein, nach Verbesserung und dem nächsten Schritt zu suchen und immer sich daran erinnern: Du bist nicht gut genug! Das war einer meiner Erfolgsrezepte, die mich zu dem machten, was ich heute bin.» (Ob er immer gewusst habe, dass er ein Rekordfahrer werde, oder ob es Zweifel darüber gab)
«Erfolg ist in den allermeisten Lebenssituationen das Resultat von Teamwork. Du selber machst, was du machst. Als Team bis du viel stärker. Formel 1 ist Teamwork und definitiv keine Ein-Mann-Show.» (Ob Formel 1 wirklich Teamwork und nicht eine One-Man-Show sei)
«Wenn du zurückblickst auf die Teams, für die ich fuhr: Die Missionen mit Benetton, in 4 bis 5 Jahren etwas aufzubauen und den Titel zu gewinnen – dasselbe mit Ferrari. Wir versuchten das Gleiche mit Mercedes in kürzerer Zeit. Es gibt einen gemeinsamen Nenner: Ross Brawn. Denkt darüber nach!» (Ob man die drei Stationen Schumachers miteinander vergleichen könne)
«Um dich weiterzuentwickeln, um weitere Schritte nach vorne zu finden, schaust du nicht nur auf das Auto. Du schaust auf dich selber, auf die anderen Fahrer. Du schaust nicht nur auf die Spitzenfahrer, sondern auf alle. Ich tat das zumindest. Den jeder hat etwas Spezielles, und das wollte ich immer wissen.» (Ob er nur die besten Gegner analysiert habe oder alle Fahrer)
«Kartfahren ist eine gute Vorbereitung auf eine Zukunft im Motorsport. Es gibt dir gute Grundlagen, dich weiterzuentwickeln, viele Fähigkeiten. Und das Kämpfen: Das Rad-an-Rad-Fahren, das ist etwas vom Wichtigsten, das du beim Kartfahren lernst.» (Warum Kartfahren das beste Training für alle anderen Rennsport-Kategorien sei)
«Talent ist im wie in jedem Sport auch im Motorsport wichtig. Aber das ist nicht alles. Du musst viele andere Skills entwickeln. Kartfahren ist eine gute Basis, um dein Talent zu beweisen, aber auch geeignet, um herauszufinden, was du sonst noch brauchst, um ein Rennfahrer zu werden.» (Ob Talent alleine einen an die Spitze bringen könne)
(L'essentiel/red)