«Schlag deinen Nächsten» – Fight Club - für Christen

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«Schlag deinen Nächsten»Fight Club - für Christen

Die Liebe zu Gott wird in den USA auf eine ganz neue Weise ausgelebt: mit brutalen Käfigkämpfen. Ein neuer Dokfilm erklärt, was dahintersteckt.

Die Szenen im neuen Dokumentarfilm «Fight Church» sind brutal: Männer, die sich bis zum Knockout in Käfigen blutig prügeln. Sogar verängstigte Kinder werden in den Boxring geschickt. Das Auffälligste am Ganzen: Die Protagonisten des Dokufilms sind evangelische Geistliche und gläubige Gemeindemitglieder aus vielen Teilen der USA.

«Schlag deinen Nächsten» ist der Titel des Films, mit dem die Regisseure Bryan Storkel und Daniel Junge eine neue Art und Weise zeigen, wie einige Christen ihren Glauben ausleben. Ihr Filmprojekt habe begonnen, als sie erstmals von einem Pastor hörten, der sogenannte MMA-Gottesdienste (Mixed Martial Arts - auf deutsch «Gemischte Kampfkünste») abhalte, erzählen sie in der «Huffington Post».

Hat Huffington Post Angst vor den Fundamentalisten?

Bald fanden die Filmemacher unzählige Gemeinden, die diesem Trend folgten. Dabei erfuhren sie, worum es beim christlichen Prügeln geht: «Das Mainstream-Christentum hat die Männer verweiblicht», so ein Pastor. Ein anderer bestätigt: «Als Christ muss man ab und zu Schläge einstecken.» Und: «Nirgends in der Bibel steht, dass Kampfkunst verboten sei.»

Die Filmmacher Storkel und Junge waren schockiert: An den MMA-Veranstaltungen nahmen nicht nur erwachsene Männer mit tätowierten Kreuzen teil, sondern auch Kinder. Offenbar, so erklären die beiden Dokumentarfilmer, hätten diese christlichen Gemeinschaften eine besondere Vorstellung, wie Junge erzogen werden sollten.

Auf der offiziellen Website des Films haben die Produzenten versucht, die zu erwartende Wut der christlichen Fundamentalisten aufzufangen: «Unser Ziel ist es, diese unterhaltsame Geschichte in einem völlig objektiven Ton zu erzählen und den Inhalt für sich sprechen zu lassen.» Die Macher bitten das Publikum, «eigene Rückschlüsse in Bezug auf die Verbindungen zwischen Religion und Gewalt» zu ziehen und sich «mit dem Thema Christentum in der postmodernen Gesellschaft» zu befassen.

(L'essentiel/kle)

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