KanadaFischerdorf fürchtet Explosion von Wal-Kadaver
Einer 600-Seelen-Gemeinde macht derzeit ein toter Blauwal Sorgen. Der Koloss hat sich auf das Doppelte seines Umfangs aufgebläht. Für eine Entsorgung fehlt das Geld.

Ein angeschwemmter riesiger Blauwal-Kadaver stellt ein kleines kanadisches Fischerdorf vor ungeahnte Probleme: Der Meeressäuger bläht sich durch das bei der Verwesung entstehende Methangas immer weiter auf und droht zu explodieren.
Die Sicherheit sei aber nur eine Sorge, sagte die Gemeindeaufseherin des Dörfchens Trout River in Neufundland, Emily Butler, am Dienstag. «Während die Temperaturen steigen, wird das Tier furchtbar zu stinken anfangen», fürchtet Butler.
Der 25 Meter lange und dutzende Tonnen schwere Blauwal war am Freitag direkt unterhalb von Trout River angespült worden. Auf Fotos war zu sehen, wie sich der Kadaver bereits auf mehr als das Doppelte seines normalen Umfangs aufgebläht hatte.
Butler erklärte, die 600-Einwohner-Gemeinde habe nicht die Mittel, um für eine sichere Entsorgung des toten Wals zu sorgen. Die Bundes- und Provinzbehörden lehnten ein Eingreifen ab und erklärten, der verwesende Meeressäuger solle sich selbst überlassen werden.
Butlers Sorge ist nicht unbegründet. Ende 2013 explodierte ein bei den Färöer-Inseln im Nordatlantik gestrandeter Pottwal, als man ihn zum Abtransport in Stücke zerlegen wollte.
(L'essentiel/sda)