Ad-hoc-Vereinbarung – Flüchtlinge könnten nach Luxemburg kommen

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Ad-hoc-VereinbarungFlüchtlinge könnten nach Luxemburg kommen

Die 49 Migranten, die mehrere Tage vor Malta ausharren mussten, werden auf mehrere europäische Länder verteilt. Das Großherzogtum könnte eines dieser Länder werden.

Die Flüchtlinge haben schon seit dem 22. Dezember vor Malta ausgeharrt.

Die Flüchtlinge haben schon seit dem 22. Dezember vor Malta ausgeharrt.

AFP/Federico Scoppa

Die 49 Flüchtlinge, darunter auch Kinder und ein Baby, wurden mit einem Boot der maltesischen Marine zum Hafen und von dort zu einem Aufnahmezentrum gebracht. Muscat sprach von einer «Ad-hoc-Vereinbarung». Von den insgesamt 298 Migranten werden demnach 176 von Deutschland, Frankreich, Portugal, Irland, Rumänien, Luxemburg, den Niederlanden und Italien aufgenommen. 78 könnten in Malta bleiben. 44 Menschen aus Bangladesch sollen in ihr Heimatland zurückgeschickt werden.

«Eine ziemlich voreilige Ankündigung», sagt das luxemburgische Außenministerium, das von L'essentiel kontaktiert wurde. Ein Sprecher erklärte, dass das Großherzogtum seiner Tradition und seinen Prinzipien der Aufnahme von Migranten treu bleiben werde. «Im konkreten Fall müssen wir zunächst mit der Europäischen Kommission besprechen, wie der weitere Werdegang der betroffenen Personen organisiert wird und sie dann identifizieren», so der Sprecher weiter. «Dann werden wir die Möglichkeit prüfen, einige in Luxemburg zu begrüßen». Es ist daher noch nicht sicher, ob das Großherzogtum Menschen von beiden Booten willkommen heißen wird.

Politik auf Kosten von Menschen in Not?

32 Migranten an Bord der «Sea-Watch 3» harrten bereits seit dem 22. Dezember auf dem Schiff aus. Eine Woche später nahm das Rettungsschiff «Professor Albrecht Penck» der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye 17 Migranten auf. Die Hilfsorganisationen Sea-Watch und Sea-Eye hatten auf die zunehmend schlechte Lage der Flüchtlinge an Bord verwiesen. Einige litten unter Seekrankheit und beschränkter Wasserversorgung. Doch sie erhielten keine Erlaubnis, in einem EU-Land an Land zu gehen.

Sea Watch International begrüßte, dass «die EU sich entschieden hat, ihre 49 Geiseln freizulassen». Nach 19 Tagen auf See könnten sie nun endlich in einen sicheren Hafen. Die EU dürfe künftig nicht mehr «Politik auf Kosten von Menschen in Not» machen, mahnte die Organisation.

(L'essentiel/afp)

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