Intubiert auf IntensivFrau will bei sterbendem Mann Impfung verhindern
Zu einem brisanten Fall kam es in der Schweiz. Dort setzte eine Frau alles daran, dass ihr Mann nicht geimpft wird – er starb an Corona.

Obwohl ihr Mann bereits mit dem Tod kämpfte und intubiert werden musste, hatte seine Frau vor allem eine Sorge: die Mediziner könnten ihn impfen.
ALAIN JOCARD / AFP / picturedesk.comEs ist ein weiteres trauriges wie abstruses Kapitel der Pandemie. In der Schweiz kam ein ungeimpfter Mann wie so viele andere nach einer Corona-Infektion auf die Intensivstation. Als er schließlich mit dem Tod kämpfte und bereits intubiert werden musste, meldete sich seine Frau verzweifelt bei den behandelten Ärzten. Ihre Hauptsorge: die Mediziner könnten ihren Mann impfen.
Das sei jedoch ohnehin bereits längst zu spät gewesen. Die panische Frau erreichte ihr Ziel, verlor jedoch ihren Mann an das Coronavirus. Sein Unverständnis und seine Ungläubigkeit über das Anliegen der Frau drückte Martin Tramèr, Chefarzt der Anästhesie im Uni-Krankenhaus Genf, aus: «Man glaubt bei solchen Geschichten, dass die Welt Kopf steht».
Die Lage in den Schweizer Krankenhäusern ist derzeit besonders angespannt. Mittlerweile sind die Intensivstationen voll mit Covid-Patienten. Unter den Ungeimpften würden mittlerweile auch immer mehr Jüngere auf den Intensivstationen landen. Für die Mediziner eröffnet sich damit nicht nur eine menschliche, sondern auch organisatorische Herausforderung. Während ältere Personen auf den Intensivstationen früher sterben, liegen Jüngere manchmal bis zu vier Wochen lang in den so wichtigen Intensivbetten.
(L'essentiel/TK)