Abstand immer kleiner – Frauen verdienen fast genauso viel wie Männer

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Abstand immer kleinerFrauen verdienen fast genauso viel wie Männer

LUXEMBURG - Die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen werden in Luxemburg immer geringer, wie eine neue Studie des Observatoire de l’emploi zeigt.

Frauen sind meistens qualifizierter als Männer und suchen einen Job in den Branchen mit hohem Gehaltsniveau.

Frauen sind meistens qualifizierter als Männer und suchen einen Job in den Branchen mit hohem Gehaltsniveau.

AFP

Frauen verdienen in Luxemburg viel besser, als man zuerst denken könnte. Dies zumindest geht aus einer Studie des Observatoire de l’emploi hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Obwohl die Studie zeigt, dass Männer im Schnitt mehr als Frauen verdienen, ist die Ausgangsituation für die Berechnung des sogenannten Medians - also Mittelwertes - von großer Bedeutung. Im Klartext: Der Durchschnittslohn für Frauen ist um sechs Prozent geringer als der von Männern. Schaut man sich den Median an, liegt der Mittelwert bei den Frauen um fünf Prozent höher als bei den Männern. Dieses statistische Ergebnis könnte zuerst widersprüchlich wirken, doch erklärt es sich durch unterschiedliche Kriterien, wie die Autoren der Studie betonen.

Frauen haben höhere Qualifikationen

Frauen weisen demnach ingesamt eine höhere Qualifikation auf als ihre männlichen Kollegen und richten sich einfacher auf Branchen mit hohem Gehaltsniveau aus. 80 Prozent der Frauen in Luxemburg sind im Büro tätig, bei Männern sind es nur 50 Prozent. Frauen, die im Großherzogtum arbeiten, wählen eher Jobs aus, für die sie ausgebildet sind. Dabei sind Positionen im Dienstleistungssektor beliebt.

Die Studie zeigt ebenfalls, dass Frauen bei ihrem ersten Job um 2,8 Prozent mehr als ihre männlichen Kollegen verdienen. Schuld daran sind unterschiedliche Qualifikationen und die Berufswahl.

Lücke in der Privatwirstschaft von 19 auf 14 Prozent zurückgegangen

Was die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen betrifft, so wird die Lücke immer kleiner: In der Privatwirtschaft ging die Differenz zwischen 2002 und 2010 von 19 Prozent auf 14 Prozent zurück; zusammen mit dem halböffentlichen Sektor sank die Lücke von elf auf neun Prozent.

Diese rückläufige Tendenz betrifft jedoch nicht alle Stellen. Die Studie, deren Daten sich auf das Jahr 2010 beziehen, weist ebenfalls darauf hin, dass die Zahl der Frauen in Führungspositionen eher rückläufig ist.

(Jmh/th/L'essentiel Online)

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