Mapi Leóns Geste: Sexismus-Debatte im spanischen Fußball

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FrauenfußballSexismus-Skandal erschüttert den FC Barcelona

María «Mapi» León vom FC Barcelona sorgt mit einer unangebrachten Geste für Aufregung. Der Fall schlägt in Spanien hohe Wellen.

Nils Hänggi
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Nils Hänggi

Die Szene sorgte für viel Aufregung.

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Ein Sexismus-Skandal erschüttert den spanischen Frauenfußball. So kam es im Stadtderby zwischen Espanyol und dem FC Barcelona (0:2) zu einer Szene, die für riesige Aufregung sorgt.

Nach 15 Minuten gerieten die ehemalige spanische Nationalverteidigerin María «Mapi» León vom FC Barcelona und Daniela Caracas von Espanyol bei einem Spielstand von 0:0 in ein hitziges Wortgefecht, begleitet von einer leichten Rangelei – eine typische Szene vor einem Eckball. Alles gut? Nein!

María «Mapi» León vom FC Barcelona greift Daniela Caracas von Espanyol zwischen die Beine.

María «Mapi» León vom FC Barcelona greift Daniela Caracas von Espanyol zwischen die Beine.

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Auf Fernsehaufnahmen ist zu erkennen, dass León ihrer Gegenspielerin zwischen die Beine greift. Auch soll sie laut spanischen Medien dabei provokant gefragt haben: «Hast du einen Schwa***?» Das Spiel wurde ohne Unterbrechung fortgesetzt, und zunächst schien Caracas keine Beschwerde bei der Schiedsrichterin einzulegen.

Nach dem Spiel und als die TV-Bilder tausendfach auf Social Media geteilt wurden, war der Aufschrei riesig. Espanyol hat mit einer öffentlichen Stellungnahme auf den Vorfall reagiert. Der Verein spricht von einer Verletzung der Intimsphäre von Daniela Caracas und stellt klar, dass er voll und ganz hinter seiner Spielerin steht.

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Der Club schreibt: «Dies ist eine Aktion, die wir für inakzeptabel halten und die nicht unbemerkt bleiben sollte.» Und: «Wir hoffen, dass diese Art von Situation mit der gebührenden Ernsthaftigkeit behandelt wird. Außerdem haben wir unserer Spielerin juristischen Beistand angeboten, falls sie rechtliche Schritte einleiten möchte.» Falls Caracas rechtliche Schritte einleiten sollte, werde der Club sie dabei unterstützen.

Espanyol hat die Erklärung hierfür. «Obwohl Caracas zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Tragweite der Situation nicht in der Lage war, zu reagieren, wurde sie sich später, als sie das Geschehen verarbeitete, der Ernsthaftigkeit der Geste bewusst», so der Club. «Sie entschied sich aber, nicht wütend zu reagieren, um eine Disziplinarstrafe und eine Schädigung der Mannschaft zu vermeiden.»

León bestreitet alles. Und das mit drastischen Worten. Sie nennt die Szene eine «harmlose Spielerei», die keine solche Aufmerksamkeit verdiene. In der vom FC Barcelona veröffentlichten Erklärung droht sie mit rechtlichen Schritten wegen Verleumdung. Gleichzeitig verurteilt sie die zahlreichen Beleidigungen gegen Caracas in sozialen Netzwerken.

Ob León Konsequenzen drohen, bleibt unklar – auch eine sportliche Sperre steht im Raum. Der spanische Fußballverband äußerte sich am Montag allgemein und betonte lediglich, dass unsportliches Verhalten nicht toleriert werde.

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