G7-Protest – G7-Gegner blockieren Zufahrt zum Tagungsort

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G7-ProtestG7-Gegner blockieren Zufahrt zum Tagungsort

In Garmisch-Partenkirchen haben Gegner des G7-Gipfels am Sonntag ihre Protestaktionen begonnen. US-Präsident Obama ist in Deutschland eingetroffen.

Bei den G7-Protesten ist es am Sonntag nahe Garmisch-Partenkirchen zu einer ersten Sitzblockade gekommen. Elf Demonstranten blockierten die als Zufahrt zu dem Tagungshotel in Elmau wichtige Bundesstraße. Sie trugen ein Plakat mit der Aufschrift: «Wir sehen nur Einschüchterung, Abschottung und Willkür». In Richtung Polizei riefen sie: «Wir sehen nur Marionetten.»

Teilnehmer der Protestaktion sagten einem AFP-Reporter, sie seien in der Nacht zum Sonntag aufgebrochen und hätten sich unbemerkt von der Polizei durch die Wälder bis zur B2 durchgeschlagen. Am Ort der Blockade zog ein Großaufgebot der Polizei auf. Nach etwa 20 Minuten verließen sechs Teilnehmer die Blockade freiwillig. Sie riefen «Hands up – don't shoot» (erhobene Hände, nicht schießen) und gingen mit erhobenen Händen von der Bundesstrasße.

Die anderen fünf Teilnehmer blieben zunächst sitzen. Eine Demonstrantin sagte einem AFP-Reporter: «Wir sitzen hier, um einfach zu zeigen: Wir sind dagegen.» Mit Bezug auf die Teilnehmer des G7-Gipfels sagte sie: «Ihr seid nur sieben – wir sind die 99 Prozent.» Schließlich wurden die vier Männer und eine Frau von Polizisten weggetragen und in Gewahrsam genommen. Sie leisteten keinen Widerstand.

Die Auflösung der Sitzblockade wurde von wütenden Protestrufen umstehende Demonstranten begleitet. Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer wies darauf hin, dass es sich bei der Bundesstraße um «eine Lebensader für die Gesamtveranstaltung» handele. «Die muss passierbar bleiben.»

Protestmarsch endet weit vom Tagungsort entfernt

Vom Garmischer Bahnhof aus starteten mehr als zweihundert weitere Demonstranten mit Fahrrädern zum sogenannten Sternmarsch. Mehrere hundert Protestteilnehmer wollten sich nach Angaben der Veranstalter kurz darauf zu Fuß auf den Weg machen.

Weil den G7-Gegnern ihre ursprünglich angemeldete Strecke nicht genehmigt worden war, muss der Sternmarsch vor dem von den Behörden festgelegten Sicherheitsbereich um Schloss Elmau enden. Dieser ist mehrere Kilometer um das Tagungshotel gezogen und liegt damit deutlich außerhalb der Hör- und Sichtweite des Treffens der Staats- und Regierungschefs der sieben größten Industrienationen.

Das Gipfeltreffen dauert bis Montagnachmittag

US-Präsident Barack Obama ist heute Morgen am Flughafen München angekommen und anschließend an den Tagungsort gereist.

Das Gipfeltreffen der sieben führenden Industrienationen beginnt um 13 Uhr auf Schloss Elmau. Bis Montagnachmittag wollen die Staats- und Regierungschefs über zahlreiche Themen wie Klimaschutz, Terrorbekämpfung, Welthandel, Frauenförderung und Entwicklungshilfe beraten. Besonderen Raum dürften der Ukraine-Konflikt und die griechische Schuldenkrise einnehmen.(L'essentiel/ofi/sda/afp)

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