Pflanzengifte – Gärtner müssen sich an Bio-Produkte gewöhnen

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PflanzengifteGärtner müssen sich an Bio-Produkte gewöhnen

LUXEMBURG – Weg mit den Chemie-Keulen: Ein neues Gesetz sieht eine Datenbank für Biozide vor. Das Pflanzengift Roundup ist schon aus den Regalen verschwunden.

In den Garten gehören keine Pflanzengifte.

In den Garten gehören keine Pflanzengifte.

DPA

Die Zeiten, in denen Hobby-Gärtner ohne nachzudenken ihre Pflänzlein mit allerlei Mittelchen besprühen konnten, sind vorbei: Beim Hela Baumarkt in Bettemburg wurden Produkte mit Glyphosate am 1. Juli aus den Regalen geräumt. Dazu gehörte auch das beliebte Mittel Roundup. Der Grund: Experten nehmen an, dass das Pilzgift aus dem Hause Monsanto eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellt. Unter anderem ist es laut Weltgesundheitsorganisation «wahrscheinlich krebserregend». 1300 Kanister der 13 verschiedenen Roundup-Sorten gingen bei Hela pro Jahr über den Ladentisch. «Es war eine sichere Bank, um in diesem Sektor Umsatz zu erzielen, sagt Régis Cadet, stellvertretender Geschäftsführer des Marktes.

Viele Kunden hätten ihr Produkt gesucht – und wurden auf andere, weniger aggressive Mittel verwiesen. «Der allgemeine Trend ist, dass immer mehr Kunden ein Bewusstsein zeigen und auf natürliche Produkte zurückgreifen», sagt ein Sprecher von Cactus, wo Roundup am 1. Januar aus den Regalen verschwunden war. Umgekehrt muss sich der Hobbygärtner jedoch an weniger radikale und schnelle Ergebnisse gewöhnen, als er das von Chemikalien gewohnt ist.

Auch bei den Behörden gibt es ein neues Bewusstsein. Ein Gesetz soll den Markt und den Gebrauch der Bio-Gifte besser regulieren. «Der Zweck des Gesetzestextes ist es, eine Biozid-Datenbank für Luxemburg zu kreieren», sagt Gérard Anzia, Berichterstatter des Gesetzes. «Jedes Produkt muss registriert werden, bevor es auf den Markt kommt – zur Prävention und um die Nutzer zu informieren.» Jeder soll dann in der Datenbank sehen können, aus welchen Stoffen ein Produkt zusammengesetzt ist.

(L'essentiel)

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