Deutschland: FDP-Generalsekretär tritt wegen «D-Day»-Papier zurück

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DeutschlandFDP-Generalsekretär tritt wegen «D-Day»-Papier zurück

Bijan Djir-Sarai, Generalsekretär der FDP, tritt zurück, nachdem die Partei das interne Strategiepapier zum Ausstieg aus der «Ampel»-Koalition veröffentlicht hat.

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Bijan Djir-Sarai zieht Konsequenzen und tritt als Generalsekretär der FDP zurück.

Bijan Djir-Sarai zieht Konsequenzen und tritt als Generalsekretär der FDP zurück.

Michael Kappeler/dpa

Der Generalsekretär der deutschen Liberalen, Bijan Djir-Sarai, tritt nach dem Bekanntwerden eines FDP-Strategiepapiers, das sogenannte «D-Day»-Papier, zum Ausstieg aus der «Ampel»-Koalition zurück. Das teilte der 48-jährige FDP-Politiker am Freitag in Berlin mit. «Ich habe unwissentlich falsch über ein internes Dokument informiert», sagte Djir-Sarai. Es sei allerdings nicht seine Absicht gewesen – denn er habe keine Kenntnis von dem Papier gehabt.

Die FDP-Spitze hatte einen möglichen Ausstieg aus der «Ampel»-Koalition in einem Strategiepapier detailliert durchgespielt. Die Partei hatte das Dokument am Donnerstag selbst veröffentlicht. Das Papier stieß nicht nur wegen seines Inhalts, sondern auch wegen der Wortwahl auf Kritik. In dem Dokument taucht der durch den Zweiten Weltkrieg historisch vorgeprägte Begriff «D-Day» mehrfach auf – als Synonym für den möglichen Zeitpunkt zum Ausstieg aus der Ampel.

Gebrauch des Begriffs «D-Day» abgestritten

Mit dem Verweis auf Falschinformationen bezog sich Djir-Sarai am Freitag auf seine früheren Aussagen zu dem internen Strategiepapier. Nachdem kurz nach dem am 6. November erfolgten Koalitionsbruch erste Informationen über das Dokument an die Öffentlichkeit gelangt waren, hatte Djir-Sarai den Gebrauch des Begriffs «D-Day» abgestritten: «Dieser Begriff ist nicht benutzt worden», hatte Djir-Sarai am 18. November den Sendern RTL und ntv gesagt.

Am Donnerstagabend veröffentlichte die FDP dann das interne Papier, nachdem in Medien ausführlich daraus zitiert worden war. Der Begriff «D-Day» war darin enthalten, ebenso der Begriff «offene Feldschlacht» für die Auseinandersetzung mit den damaligen Koalitionspartnern SPD und Grünen.

Wie stehst Du zu internen Strategiepapieren, die an die Öffentlichkeit gelangen?

Der englische Begriff «D-Day» kann mit «Tag X» übersetzt werden – oder auch «Tag der Entscheidung» meinen. Bekannt ist die Formulierung vor allem im Zusammenhang mit der Landung der Alliierten in der Normandie zur Befreiung Europas vom Nationalsozialismus. Den Auftakt dafür markierte der «D-Day» am 6. Juni 1944. Er steht aber auch für unmenschliches Blutvergießen, Zehntausende Tote und Verwundete.

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(dpa, afp)

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