ÄgyptenGericht verbietet Mursis Muslim-Bruderschaft
Ein Gericht in Ägypten hat die islamistische Muslimbruderschaft verboten. Der Organisation wird auch das gesamte Vermögen weggenommen.

Ein ägyptisches Gericht hat die islamistische Muslimbruderschaft des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi verboten.
Das Gericht ordnete am Montag auch an, die Vermögen der Organisation zu beschlagnahmen, wie das Staatsfernsehen berichtete. Auch die Immobilien der islamistischen Bewegung werden konfisziert. Gegen die Entscheidung kann Berufung eingelegt werden.
Seit 85 Jahren meistens verboten
Der Schritt bedeutet eine weitere Eskalation in der Auseinandersetzung zwischen der vom Militär gestützten Übergangsregierung und den Anhängern von Ex-Präsident Mursi. Dieser war am 3. Juli nach tagelangen Massenprotesten vom Militär gestürzt worden. Seitdem wurden führende Mitglieder seiner Muslimbruderschaft verhaftet.
Die Muslimbruderschaft war seit ihrer Gründung vor 85 Jahren die meiste Zeit verboten. Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Hosni Mubarak 2011 durfte die Gruppe ihre Arbeit rechtmässig wieder aufnehmen. Die Organisation gründete eine politische Partei und gewann zunehmend an Einfluss. Erst im März hatte sich die Muslimbruderschaft als Nichtregierungsorganisation registrieren lassen.
(L'essentiel Online/dpa)