In LuxemburgGewitterfront trifft Luxemburg mit voller Wucht
LUXEMBURG – Die Feuerwehren des Landes mussten am späten Sonntagabend rund 200 Einsätze fahren. Am schlimmsten tobte das Unwetter in Kopstal.

Eine lange Nacht mit unzähligen Einsätzen haben die Rettungskräfte der Luxemburger Feuerwehren hinter sich. Am späten Sonntag erreichte eine Gewitterfront das Großherzogtum, die gegen 21 Uhr vor allem den Süden und das Zentrum des Landes mit viel Regen, Hagel und stürmischen Windböen (80 km/h) traf. Wie die Feuerwehren am Montagmorgen in einem Communiqué mitteilen, gingen zwischen 21 Uhr und Mitternacht insgesamt 380 Anrufe wegen des Unwetters ein.
Umgestürzte Bäume, blockierte Straßen und Überschwemmungen sorgten dafür, dass die Rettungskräfte zu rund 200 Einsätzen ausrücken mussten. Am heftigsten traf es die Gemeinde Kopstal. Dort wälzte sich eine Schlammlawine durch das Ortszentrum, die Rue Schmitz und die Route de Mersch. Das Einsatzzentrum Kopstal wurde bei der Beseitigung der Schlamm- und Gesteinsmassen von ihren Kollegen aus Walferdingen unterstützt. Wie die Polizei mitteilt ist auch auf der Straße zwischen Bour und Dondelingen der Hang abgerutscht. Autofahrer sollten dort entsprechend vorsichtig fahren.
Wetter beruhigt sich
Der staatliche Wetterdienst Météolux hatte am Sonntag gegen 14 Uhr wegen der Gewitterfront die gelbe Alarmstufe ausgerufen. Die Wetterexperten vom Findel rechneten damit, das das Unwetter aus Westfrankreich Luxemburg ab 18 Uhr erreicht. Etwas später am Abend, gegen 21 Uhr, erhöhten die Experten die Warnstufe auf Orange.
Gegen 1.30 Uhr war der Spuk vorbei. Weil Méteolux auch noch für Montag Sturmböen vorausgesagt hat, gilt weiterhin die gelbe Warnstufe. Im Laufe des Tages sollte sich das Wetter wieder beruhigen. Am Dienstag soll wieder die Sonne durchkommen und der Wind abflauen.
Europa-Tunnel läuft voll
Auch aus dem benachbarten Deutschland wurden viele Schäden gemeldet. In Aachen wurden Einsatzkräfte zu überschwemmten Straßen, vollgelaufenen Kellern und von Hagel und Wind beschädigten Dächern gerufen, wie ein Polizeisprecher sagte. In Stolberg bei Aachen musste der Europa-Tunnel gesperrt werden. «Da steht komplett das Wasser drin», sagte der Sprecher. Er rechnete damit, dass der Tunnel frühesten am Morgen freigegeben werde.
Am späten Sonntagabend hatte es auch Feuerwehreinsätze in und nahe der Südeifel gegeben. Ein Polizeisprecher in Trier sagte, das Unwetter ziehe «einmal quer über die Eifel». Auf die Bundesstraße 418 seien bei Wintersdorf Bäume umgestürzt. Die Straße wurde gesperrt und sollte frühestens am Morgen wieder freigegeben werden. In Zemmer sei der Strom ausgefallen, weil ein Blitz in die Hochspannungsleitung eingeschlagen habe.
(sw/L'essentiel)
Behinderungen und Verspätungen im Flugverkehr
Auch auf dem Flughafen Luxemburg kam es Sonntagabend zu unwetterbedingten Verspätungen im Flugverkehr. Unter anderem musste Luxair Flüge aus Stockholm (LG5786) und London-City (LG4598) auf andere Airports umleiten.
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