Weltraum – Gibt es Leben auf dem Eismond?

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WeltraumGibt es Leben auf dem Eismond?

Planetenforscher suchen schon lange nach Leben im Weltall – Nun vermuten sie es in den eisigen Meeren unserer, mehr oder weniger, direkten Nachbarn im Sonnensystem.

HANDOUT - Undatiert: Szene der Doku-Fiction "Mars". Der Sender Welt zeigt die sechsteilige Doku mit starbesetzung ab 16.10.2018 erstmals im deutschen Free-TV. Sie spielt im Jahr 2033, in dem mit dem ersten menschlichen Au�enposten auf dem Mars die Kolonisierung des Planeten beginnt. (zu dpa "Unendliche Weiten - zwei neue Doku-Projekte zum Weltall" vom 24.08.2018) Foto: National Geographic/Welt/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung �ber den genannten Film und nur mit vollst�ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

HANDOUT - Undatiert: Szene der Doku-Fiction "Mars". Der Sender Welt zeigt die sechsteilige Doku mit starbesetzung ab 16.10.2018 erstmals im deutschen Free-TV. Sie spielt im Jahr 2033, in dem mit dem ersten menschlichen Au�enposten auf dem Mars die Kolonisierung des Planeten beginnt. (zu dpa "Unendliche Weiten - zwei neue Doku-Projekte zum Weltall" vom 24.08.2018) Foto: National Geographic/Welt/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung �ber den genannten Film und nur mit vollst�ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

National Geographic

Egal ob in Filmen wie E.T., Star Wars oder Star Trek: der Gedanke, dass wir wahrscheinlich nicht alleine sind im Universum lässt Forscher immer wieder in weit, weit entferne Galaxien schauen. Dass man Leben auf anderen Planeten auch direkt vor der Haustür finden könnten, ist etwas womit sich Forscher nun unter anderem beim europäischen Kongress der Planetenforscher EPSC (European Planetary Science Congress) in Berlin beschäftigen. Die Suche führt sie an ungemütliche Orte wie unter die dicken Eisschichten auf den Monden von Jupiter und Saturn. Dort haben Raumsonden gigantische unterirdische Ozeane gefunden, die jeweils mehr Wasser enthalten, als alle Meere der Erde zusammen und «lebensfreundliche» Bedingungen bieten könnten.

Auf den Jupitermonden Europa, Kallisto und Ganymed gibt es Messungen zufolge unterirdische Ozeane, die 100 Kilometer tief sein könnten. Mit der Raumsonde «Juice» (Jupiter Icy Moons Explorer) will die europäische Raumfahrtagentur Esa diese verborgenen Meere genauer untersuchen. «Sollten wir feststellen, dass die Eismonde potenziell bewohnbare Orte sind, öffnet das eine neue Tür für die Untersuchung von Leben im Universum», betont «Juice»-Projektwissenschaftler Olivier Witasse von der Esa. Die Raumsonde soll 2022 starten und 2029 im Jupitersystem eintreffen.

«Verborgene Ozeane häufiger, als wir denken»

Die Eismonde von Saturn und Jupiter sind vermutlich nicht die einzigen Orte mit solchen Ozeanen in unserem Sonnensystem. «Auch Pluto und sein Mond Charon gelten als gute Kandidaten, ebenso der Neptunmond Triton», betont Witasse. «Verborgene Ozeane sind möglicherweise häufiger, als wir denken.» Einer der heißesten Kandidaten für die Suche nach außerirdischem Leben in unserem Sonnensystem ist der Saturnmond Enceladus. 2005 hatte die US-europäische Raumsonde «Cassini» entdeckt, dass Enceladus Eis- und Dampffontänen ins All speit, die vermutlich von dem unterirdischen Ozean gespeist werden.

Eine Analyse deutet darauf hin, dass das Wasser etwa 90 bis 100 Grad Celsius warm sein könnte. Zusammen mit ein paar anderen Faktoren nicht gerade das, was man gemütliches Badewasser nennen könnte. Für erste Formen von Leben aber geradezu paradiesische Zustände, die man auch noch auf der Erde finden kann. Zum Beispiel an sogenannten Hydrothermalquellen und den Schwarzen Rauchern am Meeresboden. Theorien besagen, dass an Orten wie diesen einst Leben auf der Erde entstanden sein könnte.

Könnte dies auch auf Enceladus geschehen? «Zusammen mit anderen Eismonden wie Europa ist Enceladus momentan der aussichtsreichste Ort in unserem Sonnensystem für die Suche nach Leben, wie wir es kennen», sagt Nicolas Altobelli vom Astronomiezentrum (ESAC) der Esa in Madrid. «Auf der Suche nach extraterrestrischem Leben muss man also nicht unbedingt in den bewohnbaren Zonen anderer Sterne nach erdähnlichen Planeten mit flüssigem Wasser an der Oberfläche Ausschau halten. Eismonde sind möglicherweise die häufigsten potenziellen Lebensräume in der Galaxie.»

(sb/L'essentiel/dpa)

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