Wende in LandwirtschaftGlyphosat wird völlig aus dem Land verschwinden
LUXEMBURG – Die Landwirtschaft, aber auch die Privatwirtschaft, müssen ab dem 1. Januar 2021 auf das umstrittene Pestizid verzichten.

Bis zu 13,6 Tonnen Glyphosat pro Jahr wurden von der Landwirtschaft in Luxemburg eingesetzt, so Romain Schneider.
Glyphosat ist in den letzten Monaten zum bekanntesten und umstrittensten Pestizid in der Öffentlichkeit geworden. Luxemburg hat nun am Donnerstag bestätigt, dass es die notwendigen Maßnahmen trifft, um den gefährlichen und umweltschädlichen Stoff zu verbieten. «Die Verwendung von Glyphosat wird in Luxemburg ab dem 1. Januar 2021 für alle landwirtschaftlichen Sektoren und den privaten Sektor verboten», sagte Landwirtschaftsminister Romain Schneider. Das Großherzogtum ist eines der ersten Länder, das diesen Schritt in Europa gemacht hat.
Bis zu 13,6 Tonnen Glyphosat wurden pro Jahr von der Landwirtschaft in Luxemburg eingesetzt. Romain Schneider meint jedoch, dass das Verbot des Produkts von den Fachleuten begrüßt wird. Von den tausend im Land verbliebenen Betrieben hätten «60 Prozent» sogar schon den Übergang eingeleitet, ohne das Verbot am 1. Januar nächsten Jahres abzuwarten. Auch die Moselwinzer haben bereits angekündigt, dass die Produktion im Jahr 2020 ohne Glyphosat erfolgen wird.
Eine Zusatzprämie
Im Gegenzug wird den Landwirten eine jährliche Zusatzprämie gewährt: 30 Euro gibt es pro Hektar für Landwirte, 50 Euro für Weinbauern und 100 Euro für Obstbauern. Diese Beträge werden für das Jahr 2020 gewährt und ab 2021 zwar reduziert, aber noch beibehalten. Selbstverständlich sind nach dem Inkrafttreten der neuen Verordnung Kontrollen und Sanktionen vorgesehen.
«Das Verbot wird neue Produktionsmethoden mit sich bringen», fügt Romain Schneider hinzu, der verspricht, die Landwirte und Pestizidhersteller bei diesem Übergang zu unterstützen. Die Glyphosatvorräte können bis zum 30. Juni 2020 noch aufgebraucht werden. Es sei daran erinnert, dass die luxemburgische Regierung plant, den Einsatz von Pestiziden insgesamt bis 2030 zu halbieren.
(Nicolas Chauty/L'essentiel)