SeoulGoogle -Gebäude von Polizei durchsucht
Wegen des Verdachts der illegalen Speicherung privater Daten hat der Suchmaschinenriese in seiner Niederlassung in Seoul Besuch von Polizeibeamten erhalten.

Schon letztes Jahr wurden die Google-Büros in Seoul von Polizeibeamten durchsucht.
Ein Sprecher der nationalen Polizeibehörde in Seoul teilte am Dienstag gegenüber der Presse mit, dass Googles Tochterunternehmen AdMob im Verdacht steht, ungefragt Standortinformationen von Usern gesammelt zu haben. AdMob ist weltweit aktiv und hat sich auf die mobile Werbung spezialisiert.
Südkoreanische Nachrichtensender berichten, dass bei der Hausdurchsuchung unter anderem Festplatten sichergestellt worden sind. Ein offizielles Statement von Google wurde bislang nicht veröffentlicht.
Man kennt sich bereits
Es ist nicht das erste Mal, dass die südkoreanischen Behörden Google einen Besuch abgestattet haben. Schon im vergangenen Jahr wurden Büros durchsucht, als bekannt wurde, dass Street-View-Fahrzeuge nicht nur Strassenzüge abfotografiert haben, sondern gleichzeitig auch noch Daten aus privaten WLAN-Netzen abgesogen hatten.
Google ist nicht der einzige IT-Konzern, der in jüngster Vergangenheit wegen der Sammlung standortbezogener Daten mit öffentlicher Kritik konfrontiert worden ist. Ende April hatte der «Guardian» publik gemacht, dass iPhone- und iPad-Besitzer ausspioniert werden können, da die Geräte fortlaufend den Aufenthaltsort der Nutzer aufzeichnen. Dabei werden die sensiblen Daten in einer unverschlüsselten Datei abgelegt. Kurz darauf wurde bekannt, dass auch Android-Smartphones und Windows-Phone-7-Handys die Geodaten ausschnüffeln (L'essentiel Online berichtete).
L'essentiel Online/(mbu)