Kenia siedelt 21 Spitzmaulnashörner um

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Größte UmsiedelungKenia siedelt 21 Spitzmaulnashörner um

Die aufwendige Aktion dauerte fast drei Wochen. Für ein Tier wäre sie fast fatal ausgegangen.

Das Spitzmaulnashorn hat eine spitz zulaufende Oberlippe, die es zum Greifen und Zupfen von Blättern und Zweigen benutzt. Diese Lippe ist so beweglich, dass das Nashorn damit sogar Schlüssel aus Schlössern drehen kann.
Das Tier ist sehr kommunikativ und benutzt verschiedene Laute, um seine Stimmung auszudrücken. 
Das Spitzmaulnashorn ist ein wichtiger Bestandteil seines Ökosystems, da es als «Samentaxi» fungiert. Es frisst viele verschiedene Pflanzensamen, die in seinem Verdauungstrakt unbeschadet bleiben und an anderen Orten wieder ausgeschieden werden. 
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Das Spitzmaulnashorn hat eine spitz zulaufende Oberlippe, die es zum Greifen und Zupfen von Blättern und Zweigen benutzt. Diese Lippe ist so beweglich, dass das Nashorn damit sogar Schlüssel aus Schlössern drehen kann.

Danny Lawson/PA Wire/dpa

Freudenfest für den Artenschutz in Kenia – 21 Nashörner sind auf eine grasbewachsene Hochebene zurückgekehrt, wo ihre Spezies vor Jahrzehnten Wilderern zum Opfern gefallen war. Die erfolgreiche Umsiedelung von 21 Ostafrikanischen Spitzmaulnashörnern bietet den Tieren Platz zur Vermehrung und könnte dazu beitragen, die Population der stark bedrohten Art zu stärken. Die Aktion war die größte Nashorn-Umsiedelung in der Geschichte Kenias.

Die Säugetiere wurden aus drei Parks, in denen es zu eng wurde, in das private Loisaba-Reservat gebracht. «Es ist Jahrzehnte her, seit hier zuletzt Nashörner gelebt haben, fast 50 Jahre», erklärt Loisaba-Sicherheitsmanager Daniel Ole Yiankere. «Jetzt liegt unser Fokus darauf, diese Landschaft wiederzubeleben und Nashörnern die Fortpflanzung zu ermöglichen mit dem Ziel, ihren früheren Bestand wiederherzustellen.»

Die sichere Umsiedelung von Nashörnern ist mit großen Herausforderungen verbunden. Bei der insgesamt 18-tägigen Aktion wurden die Tiere zunächst mithilfe eines Hubschraubers geortet und mit Pfeilen betäubt. Dann wurden die je etwa eine Tonne schweren Säuger für den Transport auf Lastwagen verladen.

Eine Katastrophe konnte verhindert werden

Zu Beginn des Einsatzes schien sich eine Katastrophe anzubahnen, als ein betäubtes Nashorn in einen Bach fiel. Um zu verhindern, dass es ertrinkt, hielten Tierärzte und Ranger den Kopf des Tieres mit einem Seil über Wasser. Zugleich wurde diesem ein Gegenmittel zu dem Betäubungswirkstoff verabreicht. Sobald es wirkte, konnte das Nashorn wieder in die Freiheit entlassen werden.

Einige der umgesiedelten Rhinozerosse kamen aus dem Nairobi-Nationalpark und mussten über eine 300 Kilometer lange Strecke transportiert werden. Andere stammten aus zwei Parks, die näher an Loisaba liegen.

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(DPA, kn)

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