Justiz – Großrazzia wegen Kinderpornos in Luxemburg

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JustizGroßrazzia wegen Kinderpornos in Luxemburg

LUXEMBURG – Zwischen Montag und Donnerstag haben Ermittler der Kriminalpolizei Festplatten von 46 Luxemburgern im Alter von 11 bis 70 Jahren durchsucht.

In Luxemburg wurden zahlreiche Wohnungen wegen Kinderpornografie durchsucht.

In Luxemburg wurden zahlreiche Wohnungen wegen Kinderpornografie durchsucht.

Zwischen Montag und Donnerstagnachmittag führten rund 100 Mitglieder der Kriminalpolizei 32 Durchsuchungen in Luxemburg-Stadt und 13 im Raum Diekirch durch. Im Visier standen 46 Personen, die im Verdacht stehen, kinderpornografisches Material zu besitzen, verbreitetoder erstellt zu haben. Die Durchsuchungen waren Teil einer weitreichenden Ermittlung im Großherzogtum, die aufgrund von Berichten der US-Behörde National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) in Gang gesetzt wurde.

Die 46 Verdächtigen aus dem Großherzogtum stehen in keiner Verbindung zueinander und sind im Alter zwischen elf und 70 Jahren, es handele sich also nicht um ein Netzwerk. Die Ermittler beschlagnahmten Computer, Tablets und Smartphones, um die darauf gespeicherten Inhalte kriminaltechnisch untersuchen zu können. Bislang wurden keine Verhaftungen vorgenommen, da bei den Verdächtigen «keine Fluchtgefahr besteht», wie die Strafverfolgungsbehörde mitteilt. Ein Zusammenhang zu den Fällen, die zuletzt Deutschland erschüttert haben, bestehe ebenfalls nicht.

«40 Prozent der 46 Zielpersonen sind minderjährig. Das ist eine überraschend hohe Rate», sagt David Lentz, stellvertretender Staatsanwalt in Luxemburg. Das Ausmaß dieses Falles ist in Luxemburg beispiellos. Im Jahr 2019 wurden 40 Fälle von Kinderpornografie im Land bearbeitet, 28 im Jahr 2018 und 32 im Jahr 2017. Für das Jahr 2020 gibt es bereits 72 Fälle.

(nc/L'essentiel)

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