Erpresser am Werk?Hacker legen Conrad lahm
Der größte deutsche Elektronik-Händler steht unter Beschuss: Online-Kriminelle bringen seit Dienstag immer wieder den Online-Shop von Conrad zum Erliegen. Dem Unternehmen entgehen Millionen.
Wer auf den letzten Drücker ein Geschenk beim großen deutschen Elektronik-Händler Conrad bestellen wollte, wurde enttäuscht. Die Webseite conrad.biz ist seit Dienstagabend nicht oder nur sehr schwer erreichbar – ausgerechnet während des Weihnachtsgeschäfts.
Auf dem Firmenblog schreibt das Unternehmen: «Wie einige von Euch sicher schon bemerkt haben, werden unsere Shops seit gestern Abend massiv aus dem Internet mit sogenannten DDoS-Attacken angegriffen.» Dies heißt, die Server des Elektronik-Versandhändlers werden von Unbekannten durch massenhaft Computer-Anfragen lahmgelegt. Der Web-Shop sei jedoch nicht gehackt worden und die Kundendaten seien nicht in Gefahr, schreibt Conrad weiter.
Sind Erpresser am Werk?
Conrad ist kein Einzelfall, wie Christoph Wenk-Fischer, Geschäftsführer des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels, gegenüber dem Tech-Portal heise.de einräumte. Vor Weihnachten würden sich DDoS-Angriffe auf Online-Shops häufen: «Die Angreifer legen die Shops meist mit Ansage für einen kurzen Zeitraum lahm, um dann unter Androhung weiterer Angriffe die Zahlung eines geringen Geldbetrags in Höhe von 100 bis 500 Euro einzufordern. Als Zahlungssysteme kommen Western Union und Ukash zum Einsatz», sagte Wenk-Fischer gegenüber dem Tech-Portal. Conrad beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter.