IS-Sklavenmarkt: «Hat sie blaue Augen? Und alle Zähne?»

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IS-Sklavenmarkt«Hat sie blaue Augen? Und alle Zähne?»

Eine Gruppe IS-Kämpfer will auf dem Sklavenmarkt jesidische Frauen und Mädchen kaufen. Wie zynisch sie mit dem Thema umgehen, zeigt ein Video.

Im Internet ist ein Video aufgetaucht, das den Alltag der Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) offenbart. Die Männer im Film planen, den Sklavenmarkt zu besuchen. Bevor sie aufbrechen, unterhalten sie sich über die Aufteilung jesidischer Sklavinnen und wie jeder von ihnen seinen Anteil bekommen soll.

Die Männer sitzen alle in einem Raum. Die Stimmung ist entspannt. Einer von ihnen sagt, er sei bereit, jedem seine jesidische Frau abzukaufen oder sie als Geschenk anzunehmen, denn schließlich sei jeder Mann frei, mit seiner Sklavin das zu tun, was er möchte.

Am liebsten mögen sie sie mit Zähnen

Es wird über Preise gesprochen. Die Männer sind sich einig: Das Aussehen und das Alter der Frauen bestimmen den Wert. Blaue oder grüne Augen nennen sie als wichtige Kriterien. «Wenn sie 15 Jahre alt ist, dann werde ich sie mir mal ansehen», sagt einer der Männer.

Als es um die Zähne der Frauen geht, wird das Gespräch unheimlich. «Ich will wissen, ob sie alle Zähne hat. Denn wenn sie nicht alle Zähne hat, warum sollte ich sie dann kaufen?» Ein anderer hat die Lösung: «Gib' ihr eine Zahnprothese.» Der potentielle Käufer lehnt ab: «Nein, das gefällt mir nicht.»

Eine neue Sklavin soll die verstorbene ersetzen

Einer der Männer bietet drei Geldscheine für eine Sklavin. Nach Angaben des TV-Senders Al-Aan-TV soll das rund 300 Dollar entsprechen. Ein anderer bietet fünf Geldscheine. Ein weiterer Mann sagt, er sei bereit, eine Glock-Pistole gegen ein jesidisches Mädchen einzutauschen.

Die Grausamkeit kennt in dieser Runde kein Alter. Sogar ein Junge ist bei den Kämpfern, er freut sich kindisch auf seine Sklavin. Am Schluss des Videos wird einer der Männer gefragt, ob er nicht eine neue Sklavin brauche, seine bisherige sei schliesslich gestorben. Laut International Business Times konnte die Echtheit des Films nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Unbestritten ist jedoch, dass der IS jesidische Frauen und Mädchen als Sklavinnen verkauft. Laut Menschenrechtsorganisationen fielen mehrere Tausend Jesidinnen der Versklavung zu Opfer. Eine hohe Dunkelziffer wird vermutet. Jesiden sind eine kurdische Minderheit, die vom IS als Ungläubige verfolgt wird.

(L'essentiel/kle)

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