Soziale Kontrolle – Heiratet, Leute – es lohnt sich!

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Soziale KontrolleHeiratet, Leute – es lohnt sich!

Wer einen Ehepartner an seiner Seite hat, darf sich glücklich schätzen: Laut einer neuen Studie hat er gute Aussichten auf ein langes Leben.

Sich das Jawort zu geben, macht nicht nur Spaß, es verlängert offenbar auch das Leben. Zu diesem Schluss kommen Forscher um Paul Carter von der Aston Medical School in Birmingham.

Für ihre Studie haben die Mediziner die Daten von rund einer Million Menschen ausgewertet, die mit Bluthochdruck, einem hohen Cholesterinspiegel oder Typ-2-Diabetes (siehe Box) ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Jedes der Leiden erhöht das Risiko für lebensgefährliche Krankheiten wie einen Herzinfarkt – wobei sich dieses durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und eine Veränderung der Lebensgewohnheiten senken lässt.

Tote unter der Lupe

Im Fokus der Untersuchung stand die Frage, welchen Einfluss der Beziehungsstatus der Betroffenen auf den Umgang mit den Krankheiten hat. Dafür berücksichtigten Carter und seine Kollegen ausschließlich die Daten der im Untersuchungszeitraum verstorbenen Patienten.

Deren Daten kombinierten die Forscher zunächst mit dem jeweiligen Beziehungsstatus. Anschließend rechneten sie den Einfluss von Faktoren wie Alter und Geschlecht auf das Sterberisiko aus.

Ein Argument für die Ehe

Dabei zeigte sich: Ein Ehepartner scheint die Entwicklung der untersuchten Krankheiten positiv zu beeinflussen. So hatten die verheirateten Teilnehmer mit einem hohen Cholesterinspiegel ein um 16 Prozent niedrigeres Sterberisiko als Singles.

Die Patienten, die in wilder Ehe lebten, schlossen dagegen in allen Punkten schlechter ab als die verheirateten. In einigen Fällen sogar noch schlechter als die Singles.

Auch Angehörige können helfen

Das deckt sich mit dem Ergebnis einer früheren Studie des Forscherteams. Laut dieser überleben verheiratete Menschen einen Herzinfarkt häufiger als alleinstehende Personen.

Die Forscher haben dafür folgende Erklärung: «Die schützenden Effekte einer Ehe könnten darauf zurückzuführen sein, dass die Patienten sozial stärker unterstützt werden, einen gesünderen Lebensstil führen und ihre Medikamente zuverlässiger einnehmen.»

Singles müssen laut den Forschern nun aber nicht panisch nach einem Heiratskandidaten suchen: Sie können auch jemanden aus ihrem engsten Umfeld bitten, sie im Umgang mit ihrer Krankheit zu unterstützen.

(L'essentiel/fee)

Diabetes Typ 1 und Typ 2

Der Diabetes vom Typ 1 trifft in der Regel junge Menschen. Bei dieser Form der Erkrankung werden die sogenannten Beta-Zellen, die in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) das Insulin produzieren, zerstört. Aus diesem Grund müssen sich diese Patienten das Insulin regelmäßig selbst in Form von Spritzen zuführen, um einem erhöhten Blutzuckerspiegel entgegenzuwirken.

Anders ist das beim Diabetes des Typs 2, von dem etwa 90 Prozent aller Zuckerkranken betroffen sind. Durch eine längerfristige, überhöhte Energiezufuhr und andere, noch unbekannte Faktoren entsteht bei einigen Organen eine Insulin-Resistenz. Diesen Effekt versucht die Bauchspeicheldrüse auszugleichen, indem sie noch mehr Insulin produziert – eine Belastung, der die Bauchspeicheldrüse nicht ewig standhält: Es kommt zu einer stark reduzierten Insulin-Ausschüttung, der Blutzuckerwert steigt. Diese Form des Diabetes ist auch als Altersdiabetes bekannt. Heute erkranken daran vor allem Übergewichtige – vereinzelt trifft es sogar Kinder.

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