«Nondikass»Hier kommen die Luxemburger Grillchefs
LUXEMBURG -«Nondikass», so heißt einer der ersten Luxemburger Grillsportvereine. Die fünf Feuer-Gourmets treten im September bei einer Meisterschaft in Deutschland an.

Regen, Regen und noch einmal Regen – die Grillsaison scheint in diesem nassen Sommer schon vorbei gewesen zu sein, bevor sie überhaupt anfängt. Doch einige Unerschrockene lassen sich davon nicht abhalten: «Es gibt kein optimales Grillwetter . Ob’s schneit oder regnet – grillen kann man immer.» Diese Worte spricht Roman Bartsch aus Esch an der Alzette. Und Bartsch muss es wissen: Er ist Herausgeber des ersten Luxemburger Grillmagazins «De Grillfrënd» und Gründungsmitglied und Vorsitzender des Grillsportvereins «Nondikass».
«Wir grillen gerne – das verbindet uns. Und wir wollen mehr als nur Thüringer Würstchen», sagt Bartsch. «Nondikass», das sind fünf Freizeit-Grillmeister aus dem Süden Luxemburgs, die sich einmal in der Woche treffen und neue Rezepte, Grills und Soßen ausprobieren. Auch bei den Luxemburger Meisterschaften haben die Rost-Experten schon mitgemacht. Denn im Großherzogtum gibt es einen eigenen Grillsport-Verband, die «Lëtzebuerger Grill Fédératioun». Fünf Vereine machen dort mit. Roman Bartsch ist auch im Vorstand des Verbands tätig: «Die Amerikaner machen das Sportgrillen schon viel länger», erklärt er. Erst vor rund 20 Jahren sei die Grillsportwelle auch nach Europa geschwappt. In Luxemburg habe man noch etwas Nachholbedarf. Aber keine Sorge, sagt Bartsch: «Der Luxemburger an sich grillt gerne.»
Die Disziplinen: Bratwurst, Steak und Dessert
Am 21. September fahren die «Nondikass»-Griller zur nordrhein-westfälischen Grillmeisterschaft. 14 Mannschaften treten bei dem Wettbewerb in Krefeld gegeneinander an. Die Disziplinen: Bratwurst, Steak und Dessert. Die Luxemburger sind gut vorbereitet. «Wir nehmen Dry-Aged-Steaks mit, die wir selbst luftgetrocknet haben», schwärmt Bartsch. Zwischen vier und acht Wochen reife das Fleisch in speziellen Beuteln. Und auch die Nondikass-Bratwurst wird etwas ganz besonderes sein: «Die machen wir selbst – diesen Anspruch haben wir», sagt Bartsch. Eigentlich könne in eine Bratwurst alles rein: Fleisch, rein vegetarische Zutaten – und sogar Fisch. Die Luxemburger wollen es aber ganz klassisch versuchen: «Wir machen einen Mix aus Schwein und Rind». Zuviel über «die Wurst», wie die Kreation Club-Intern genannt wird, möchte Bartsch aber noch nicht verraten. «Wir wollen nicht zu früh alle Karten auf den Tisch legen. Das ist wie in jeder anderen Sportart auch.»
Das Turnier in Krefeld läuft nach einem strengen Reglement ab: «Man bekommt exakte Vorgaben», sagt Bartsch. «Von 13 bis 14 Uhr Bratwurst, von 14 bis 15 Uhr Steak, von 15 bis 16 Uhr Dessert.» Auf die Minute genau müssen Gerichte dann bei den Juroren abgegeben werden. Und dafür müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Das A und O: Die Kohle. «Da gibt es Riesenunterschiede», sagt Bartsch. «Man muss darauf achten, wo die sie herkommt. Lieber ein paar Euro mehr ausgeben, dann hat man eine gute Qualität.» Drei Kilo «gastronomischer» Holzkohle koste bis zu zehn Euro. Der Escher hat für sparsame Grillsport-Anfänger aber einen Geheimtipp: «Man kann am Ende der Grillsaison günstig seinen Vorrat beim Discounter aufstocken.» Dann sucht man sich eine kühle Ecke im Keller, wo man die Kohle lagert – und im nächsten Jahr ist sie perfekt ausgetrocknet. Die Spezialisten von «Nondikass» greifen übrigens zu einer Mischung aus Holzkohle und Briketts.
Und der Profi-Grill selbst? «Wir haben einen Kugelgrill fürs indirekte Grillen, einen Gasgrill für die Beilagen und zwei Smoker für die Sachen, die lange grillt werden», zählt Bartsch auf. Umfangreiches Equipment alleine reicht aber nicht, um bei den echten Rostprofis mitgrillen zu können. Bartsch: «Man muss üben, üben, üben. So wie ein Fußballspieler das Toreschießen trainieren muss, trainieren wir das Grillen von Gerichten.
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(sen/L'essentiel)