Einsatz in Europa – Hier schlugen die Terrorfahnder zu

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Einsatz in EuropaHier schlugen die Terrorfahnder zu

Verviers, Berlin, Paris: In ganz Mitteleuropa haben Sondereinheiten am Donnerstag Terroristen gejagt. In Luxemburg gibt es keine konkrete Bedrohung.

Schlag gegen den islamistischen Terror in Mitteleuropa: Nach den Anschlägen von Paris hat die Polizei in drei Ländern weitere mutmaßliche Extremisten festgenommen. Die Fahnder schlugen in Deutschland in den Städten Wolfsburg und Berlin sowie in der Pfalz zu. Auch in der französischen Hauptstadt Paris wurden erneut Verdächtige festgenommen. Im ostbelgischen Verviers, nur gut 50 Kilometer nördlich von der luxemburgischen Grenze, starben zwei mutmaßliche Terroristen im Kugelhagel der Polizei, als sie das Feuer auf Mitglieder eines Spezialkommandos eröffneten.

Luxemburg

Trotz Terror-Alarms in vielen Ländern Europas: Laut dem Minister für Innere Sicherheit Étienne Schneider gibt es für Luxemburg keinen Anlass für eine erhöhte Sicherheitsstufe. Das berichtet RTL. Derzeit gebe es keine konkrete Bedrohung. Der LSAP-Politiker warnt davor, in Panik zu verfallen.

Deutschland

In Hornbach in Rheinland-Pfalz hat die Polizei bereits am vergangenen Freitag vier Tschetschenen an der Einreise nach Deutschland gehindert. Die Männer hatten versucht, über die deutsch-französische Grenze zu fahren. Sie werden verdächtigt, Terroristen zu sein – und wurden nach Frankreich zurückgeschickt.

In Berlin nahm die Polizei in einem Großeinsatz am Freitagmorgen zwei mutmaßliche Extremisten fest. Die beiden Türken sollen eine Gewalttat in Syrien vorbereitet und für den IS geworben haben. Drei weitere Verdächtige sind noch auf freiem Fuß, die Polizei fahndet nach ihnen. Insgesamt durchsuchte die Polizei elf Wohnungen in Berlin.

Erst am Donnerstag war in Wolfsburg ein Deutsch-Tunesier festgenommen worden, der in Syrien vom IS zum Kämpfer ausgebildet worden sein soll. In Pforzheim wurden die Wohnungen von mehreren Verdächtigen durchsucht.

Frankreich

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den islamistischen Terroranschlägen von Paris sind in Frankreich erneut mehrere Personen festgenommen worden. Nach Angaben aus Justizkreisen habe die Polizei in der Nacht zum Freitag im Großraum Paris zugegriffen, berichtete der Nachrichtensender BFMTV. Insgesamt zwölf Verdächtige seien für Vernehmungen in Gewahrsam gekommen.

Ob es sich um mögliche Komplizen oder Helfer der Attentäter handelt, war zunächst unklar. Diese waren am Freitag vergangener Woche beim Zugriff der Polizei erschossen worden, nachdem sie 17 Menschen getötet hatten.

Belgien

Im luxemburgischen Nachbarland wurde die zweithöchste Terrorstufe ausgerufen. Am Donnerstagabend stürmte ein Sonderkommando der Polizei ein Haus in der Innenstadt von Verviers, in dem sich mutmaßliche Terroristen aufhielten. Die ostbelgische Stadt (56.000 Einwohner) ist nur 50 Kilometer von Luxemburg entfernt. Bei dem Einsatz kamen zwei Menschen ums Leben.

Einen ausführlichen Bericht zu den Ereignissen in Belgien finden Sie hier.

(sen/L'essentiel/dpa/afp)

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