BerichtHohe Dunkelziffer bei HIV in Luxemburg
LUXEMBURG – In dieser Woche werden im Rahmen der nationalen HIV-Testwoche im ganzen Großherzogtum kostenlose und anonyme Untersuchungen angeboten.

Im vergangenen Jahr wurden 98 neue HIV-Fälle in Luxemburg gezählt.
Editpress/Hervé MontaiguWeltweit ist die Zahl der HIV-Infektionen zwischen 2000 und 2015 um mehr als ein Drittel gesunken. Die Zahl der Aids-bedingten Todesfälle ist ebenfalls rückläufig: Im selben Zeitraum gab es einen Rückgang um 42 Prozent. Dennoch stellt das HI-Virus weiterhin ein Problem für die öffentliche Gesundheit dar. In Luxemburg ist die Zahl der Neuinfektionen bis 2016 im Vergleich zu den Vorjahren leicht gestiegen: 98 neue Fälle wurden registriert, verglichen mit 94 im Jahr 2015 und 97 im Jahr 2014.
Von den Neuinfizierten sind 73 Männer und 25 Frauen, wie das Ministerium für Gesundheit am Montag in einer Pressemitteilung erklärte. Am häufigsten hätten sich Heterosexuelle mit dem Virus angesteckt (39 Infektionen im Jahr 2016), unter den homo- und bisexuellen Beziehungen habe es im gleichen Jahr 32 neue Infektionen gegeben.
1000 Menschen leben mit HIV
Die Übertragung des Virus durch kontaminierte Spritzen sei für 21 neue Infektionen verantwortlich gewesen. Eine Zahl, die in den letzten Jahren stark gestiegen sei und vor allem die Gruppe der 26- bis 35-Jährigen betreffe, wie in dem Communiqué zu lesen ist.
In Luxemburg leben demnach etwa 1000 Menschen mit HIV. Es wird geschätzt, dass rund ein Fünftel der infizierten Menschen nichts davon weiß, HIV-positiv zu sein. In der heutigen Zeit sei es möglich, mit dem Virus zu leben, erinnert das Ministerium. Aktuelle Behandlungen machten es möglich, ein normales Leben trotz des Virus zu führen und den Ausbruch von Aids zu vermeiden.
(jd/L'essentiel)
Kostenlose Tests
Bis Freitag werden im ganzen Großherzogtum kostenlose und anonyme HIV-Tests durchgeführt. Die Blutanalysen werden im den Laboratorien Forges du Sud, KetterThill und Réunis sowie ganzjährig im Centre hospitalier Emile Mayrisch, in Esch/Alzette, im Centre hospitalier in Luxemburg, im Centre hospitalier du Nord in Ettelbruck, sowie im Laboratoire National de Santé und beim Roten Kreuz angeboten.