Justin Bieber«Ich hatte ein richtiges Sex-Problem»
In einem Vogue-Interview geben sich Justin und Hailey Bieber überraschend offen. Der Sänger spricht dabei über Sex, Drogen und Religion.
Justin Bieber (24) ist nicht für seine Offenheit bekannt, wenn es um Interviews geht. Es ist bereits mehr als zwei Jahre her, dass er zum letzten Mal zu einem langen und tiefgründigen Mediengespräch zugesagt hat. Seither hat sich in seinem Leben einiges verändert. Zum einen ist er nun verheiratet, hat den Drogen den Rücken zugekehrt und zu Gott gefunden. Über all das hat er mit «Vogue »gesprochen.
Über Haileys und Justins Beziehung
Hailey (22) und Justin kennen sich bereits seit zehn Jahren. Damals lernten sie sich nach einem Auftritt im Fernsehen kennen. Als sie später dieselbe Kirche besuchten, wurden sie beste Freunde. Vor drei Jahren dateten sie dann bereits ein erstes Mal, diese Beziehung hielt allerdings nicht lange. Den genauen Grund nennen die beiden nicht, es wird aber angedeutet, dass ein Seitensprung zum Beziehungsende beigetragen hat.
«Wir verarbeiten noch immer, was vor drei Jahren passiert ist und müssen darüber sprechen», sagt Hailey. Das tun die beiden in Form einer Paartherapie, die ihnen dabei helfen soll, mit ihren gegensätzlichen Charaktern klar zu kommen. Während Justin äußerst emotional und verletzlich ist, ist Hailey rational und findet es schwierig, über ihre Gefühle zu sprechen. «Ich bin definitiv emotional instabil», so Justin. «Hailey hingegen denkt logisch und strukturiert. Das brauche ich. Bei meinem turbulenten Lebensstil brauche ich etwas Stabiles – und das ist sie für mich.»
Denn vor seiner Beziehung zu Hailey war Justins Liebesleben alles andere als stabil. «Ich hatte ein richtiges Sex-Problem», sagt der Sänger. Daher habe er sich irgendwann zum Zölibat entschieden. Natürlich habe das dazu beigetragen, dass die beiden ihre Hochzeit rasch feiern wollten. Dies sei aber nicht der einzige Grund für das schnelle Ja-Wort gewesen.
Zum Thema Drogen
Hailey hat in ihrem Leben noch keine Drogen angefasst. Dies ist hauptsächlich darauf zurück zu führen, dass ihr Vater jahrelang mit einer Kokain-Abhängigkeit kämpfte und sie sich vor einer genetisch-bedingten Neigung zur Sucht fürchtet.
Justin hingegen hat sich nie gescheut, seine aufbrausenden Emotionen mit Drogen und Alkohol zu betäuben. Dies lief mitunter aus dem Ruder, wie der 24-Jährige selbst zugibt. «Drogen waren für mich wie eine Wand zwischen mir und dem, was ich getan habe. Ich habe mich dann weniger schlecht gefühlt. Es wurde aber so schlimm, dass meine Security Leute des nachts in mein Zimmer kamen, um nachzusehen, ob ich noch einen Puls hatte.»
All dies fand 2014 ein Ende, als ein Pastor der Kirche, welche Justin besuchte, ihn aufforderte, für einige Zeit bei ihm einzuziehen. Dort unterzog er sich einem inoffiziellen Detox. Auch Hailey erinnert sich an diese Zeit: «Es war eine schlimme Situation. Aber ich bin unglaublich stolz auf ihn. Er hat es ohne ein Programm wie die Anonymen Alkoholiker geschafft und das ist wirklich außergewöhnlich.» Heute konsumiere Justin nur noch aus sozialen Gründen Alkohol. Von Drogen lasse er ganz die Finger.
Justin über seine Religiosität
«Ich würde mich nicht als religiös bezeichnen», sagt der Sänger. Das verwirre viele Leute, denn schließlich gehe er regelmäßig in die Kirche. «Ich glaube an Jesus und Gott – die Einfachheit des Ganzen. Woran ich nicht glaube, ist der Elitismus und dass Leute besser sind als andere, nur weil sie in die Kirche gehen.»
Er sei beim Thema Religion stehts sehr vorsichtig und spreche nicht viel darüber. Viele Leute seien zu sensibel. Außerdem wolle er nicht mit der Ungerechtigkeit assoziiert werden, die durch Religionen ausgelöst werden.
Über seine Berühmtheit
Im Herbst 2018 fällte Justin den Entscheid, sich eine Zeit lang von seiner Musik zu distanzieren. Dafür wolle er sich darauf fokussieren, der Mensch zu sein, den man ihm niemals beigebracht hat. «Nur schon an Musik zu denken, stresst mich», sagt er.« Ich bin berühmt, seit ich 13 Jahre alte war und konnte gar nicht wirklich herausfinden, wer ich bin.»
Er sei größtenteils von seiner Mutter alleine aufgezogen worden, da sein Vater stark unter Depressionen gelitten habe. Ein männliches Vorbild habe er also nicht gehabt. «Am Anfang konnte ich noch ich selbst sein, danach machte man mich zu jemandem, den ich nicht mehr kannte», so Justin. Mit 16 habe er begonnen, blindlings zu glauben, was ihm die Medien suggerierten: «Ich glaubte, der Größte zu sein. Alle liebten mich und ich wurde sehr arrogant.»
«Jetzt kämpfe ich dafür, ein guter Ehemann und ein guter Mensch zu sein», sagt er. Das sei nicht immer einfach, stimmt auch Hailey zu: «Wir sind echte Menschen und auch unsere Beziehung ist echt und nicht immer einfach. Es wird immer Tage geben, die schwierig sind. So ist das halt, wenn man verheiratet ist. Aber wir wollen zusammen wachsen und uns gegenseitig unterstützen.»
(L'essentiel/doz)