In DeutschlandIkea-Katalog fällt bei Literaturkritik durch
Fast 220 Millionen Exemplare Auflage und noch nie rezensiert? Damit ist jetzt schluss, ein deutscher Literaturkritiker hat sich den neuen Ikea-Katalog vorgeknöpft.
Der renommierte deutsche Literaturkritiker und passionierte Witzeerzähler Hellmuth Karasek (81) hat für ein Werbevideo den neuen Ikea-Katalog rezensiert.
Mit ironischem Unterton erklärt er es zum Skandal, «dass das meist verbreitete Buch der Welt mit einer Auflage von fast 220 Millionen Exemplaren bisher nie rezensiert wurde». Darum spreche er nun über das Buch mit dem Titel «Die kleinen Freuden des Alltags».
Es gebe darin mehr Bilder als Personen und «erzählt viel, aber es ist sozusagen vollgemüllt mit Gegenständen (...). Es ist ein möblierter Roman.» Immerhin seien die Gegenstände alle neu. Aber komische Formulierungen und schwache Charaktere trüben die Lesefreude. Karaseks Fazit: «Was fehlte dem Buch, wenn es ein schöngeistiger Roman wäre? Die Antwort muss heißen: Alles!»
(L'essentiel/dpa)