Blau-rote KriseIn Spanien wird schon Barças Ende verkündet
Der FC Barcelona hat am Wochenende in der Liga zum zweiten Mal in Folge verloren – und das gegen Abstiegskandidat Valladolid. Die Kritik an den einstigen Überfliegern ist heftig.

«Das blau-rote Licht geht aus», schrieb am Sonntag die spanische Sportzeitung «AS», nachdem der FC Barcelona am Samstag die zweite Niederlage in Folge kassiert hatte. 0:1 lautete das ebenso blamable wie sensationelle Endresultat nach der Partie gegen den Abstiegskandidaten Real Valladolid. Die spanischen Medien werfen nach der Pleite der Katalanen nur so mit dramatischen Worten um sich. Als «jämmerlich», «chaotisch», «desaströs» oder gar «horrormäßig» wurde die Leistung von Lionel Messi und Co. bezeichnet. Und für einmal waren sich die Zeitungen aus Barcelona und Madrid sogar einig.
Bei der heftigen Schelte ging mit den spanischen Journalisten wohl das südländische Temperament durch. Noch ist für Barcelona nichts verloren – auch wenn der Abstand auf den Tabellenführer und Dauerkonkurrenten Real Madrid auf vier Punkte angewachsen ist. Die Schwächephase der Madrilenen zu Beginn der Saison ist längst vergessen, seit sie insbesondere in der Rückrunde Fahrt aufgenommen und die Tabellenspitze übernommen haben.
Champions-League-Duell mit Manchester City steht an
Die Dramatisierung von Barças Situation in Spanien kommt aber nicht von ungefähr: Es geht in die heiße Phase der Saison. Diese Woche steht am Mittwoch das Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Manchester City auf dem Programm. Immerhin haben die Katalanen da vom Hinspiel noch einen 2:0-Vorsprung und dürfen nun daheim antreten. Ein Weiterkommen ist mehr als wahrscheinlich. Weil man in der Copa del Rey im Finale steht (am 16. April gegen Real), ist sogar das Triple noch möglich.
Der Glaube daran ist in Barcelonas Umfeld aktuell, aber gering – vor allem auch weil die großen Stars wie Lionel Messi und Neymar schwächeln. Am Samstag vergaben beide gleich mehrere gute Möglichkeiten. Im Vergleich zu früheren Saisons kommt vor allem Messi nach seiner Muskelverletzung nicht richtig auf Touren. Beim Länderspiel Argentiniens in Rumänien hatte er sich vergangene Woche zudem auf dem Platz übergeben müssen. Die Ursache ist unbekannt. «Er hat Spezialisten aufgesucht, wir wissen aber noch nicht, was er hat», gab Trainer Martino zu Protokoll. Für Barça bleibt zu hoffen, dass sich die Käferchen nicht längerfristig bei ihrem «Zauberfloh» eingenistet haben.
Lionel Messi kommt gegen Valladolid mehrfach zum Abschluss, trifft aber nicht. (Quelle: Youtube)
(L'essentiel/fbu)