Online Drogenhandel – Internet-Gangster zocken Dealer um Millionen ab

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Online DrogenhandelInternet-Gangster zocken Dealer um Millionen ab

Der größte illegale Online-Drogenmarkt ist diese Woche plötzlich verschwunden. Die Administratoren sollen sich mit 12 Millionen Dollar abgesetzt haben.

Eine Sicherheitsmaßnahme ermöglichte den Millionen-Coup. (Bild: Sergey Galushko/ Archivbild)

Eine Sicherheitsmaßnahme ermöglichte den Millionen-Coup. (Bild: Sergey Galushko/ Archivbild)

Drogen, Waffen, gefälschte Ausweise: Der bisher größte Händler im Darknet ist seit Dienstag offline. Die Plattform, über die allerlei illegale Geschäfte abgewickelt wurden, hieß Evolution und wurde Anfang 2014 gegründet. Die als Nachfolger der bekannten Drogenbörse Silk Road geltende Handelsplattform ließ sich nur nur über das anonymisierende Tor-Netzwerk ansteuern. Rund 20.000 Drogengeschäfte, Waffenhandel und andere illegale Deals sollen zum Zeitpunkt des Offline-Gehens über Evolution abgewickelt worden sein.

Allem Anschein nach haben sich die Betreiber mit Bitcoins im Wert von 12 Millionen Dollar abgesetzt. Auf der Diskussionsplattform Reddit berichtete der Pressesprecher der Site – diese verfügte auch über einen Arzt und einen Rechtsexperten – genannt «NSWGreat» als erster vom Diebstahl. Die beiden Administratoren «Verto» und «Kimble» seien auf einmal nicht mehr erreichbar. Und mit ihnen sei eine große Summe Bitcoins verschwunden. Laut NSWGreat hatte es schon vor einigen Tagen Unregelmäßigkeiten gegeben: Geldtransaktionen hätten nur verspätet oder gar nicht funktioniert.

Sicherheitsmaßnahme ermöglichte Coup

Möglich wurde der Betrug durch die Art und Weise, wie die Deals auf der Plattform abgewickelt wurden. Das Geld für ein Produkt wurde erst überwiesen, wenn beide Parteien dem Handel zustimmen. Was als Sicherheitsmaßnahme für Käufer und Verkäufer der illegalen Waren gedacht war, ermöglichte den Betreibern ihren Coup.

Der IT-Sicherheitsexperte Brian Krebs beziffert den entstandenen Schaden auf rund zwölf Millionen Dollar. Das Magazin Forbes kommt auf ähnliche Zahlen. Die Folgen für das Darknet dürften gering sein – auf Reddit wird bereits ein neuer Händler empfohlen.

(L'essentiel/ale)

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