Allergische Reaktion – Josh nimmt Antibiotika, dann löst sich seine Haut

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Allergische ReaktionJosh nimmt Antibiotika, dann löst sich seine Haut

Wegen einer Staphylokokken-Infektion bekommt Josh Dennis ein Antibiotikum. Doch statt rasch gesund zu werden, erlebt der Amerikaner die Hölle.

Medikamente sollen demjenigen, der sie einnimmt, helfen. Doch mitunter können sie auch Schaden anrichten und alles viel schlimmer machen. So wie im Fall von Josh Dennis aus Holly im US-Bundesstaat Colorado: Er kam gerade so eben mit dem Leben davon.

Der 38-Jährige musste wegen einer Staphylokokken-Infektion im Kiefer Antibiotika einnehmen. Doch statt sich rasch besser zu fühlen, verschlechterte sich sein Zustand zusehends – er reagierte allergisch auf den Wirkstoff. Nach sechs Tagen ging es ihm so schlecht, dass er ins Krankenhaus musste.

In sechs Tagen zum «Zombie»

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich 90 Prozent seiner Haut abgelöst und der zweifache Vater drohte, zu erblinden. Zudem war er unfähig, sich zu bewegen. Er habe ausgesehen «wie ein Zombie», erinnert sich der Baggerfahrer. Die Diagnose der Ärzte: eine Kombination aus Stevens-Johnson- und Lyell-Syndrom (siehe Box).

In einer Operation retteten die Mediziner zunächst Dennis' Augenlicht, dann behandelten sie die offenen Stellen – inklusive seiner Genitalien.

«Meine Hoden sahen aus wie ein Gehirn, das Eiter absondert. Die Blasen und die Schmerzen, die ich in diesem Bereich hatte, waren unerträglich», so Dennis. Auch die Neubildung der Zungen- und Mundschleimhaut sei heftig gewesen. Es habe Wochen gedauert, bis alles verheilt war.

Abschreckende Nebenwirkungen

Nach rund sieben Wochen konnte Dennis das Krankenhaus verlassen. Bis er vollständig wiederhergestellt ist, dauert es aber noch. Sowohl am Körper als auch am Mund muss die Haut erst noch vollständig verheilen.

Der Amerikaner wertet sein Leiden als lehrreiche Erfahrung: «In einer Million Jahre hätte ich nicht daran gedacht, dass Antibiotika das auslösen können. Ich achte jetzt auf die Warnhinweise der Beipackzettel.» Viele Produkte würde er jetzt einfach nicht mehr verwenden.

(L'essentiel/fee)

Ein Patient, zwei Krankheiten

Die Ärzte diagnostizierten bei Josh Dennis gleich zwei Gesundheitsprobleme: Einerseits das Stevens-Johnson-Syndrom, eine Hauterkrankung, die in den meisten Fällen – so wie bei Dennis – durch allergische Reaktionen auf Medikamente ausgelöst wird.

Andererseits das Lyell-Syndrom, das im Volksmund auch als Syndrom der verbrühten Haut benannt wird. Dabei löst sich die Haut wie bei einem Brandopfer großflächig und blasenartig ab. Ursache kann auch hier eine Medikamentenunverträglichkeit sein oder eine Infektion mit Staphylokokken. Bei dem Amerikaner ist wohl beides zusammengekommen.

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